Das Netz ist zur diesjährigen Passions- und Osternzeit voll von Fastenmails, geistlichen Impulsen und Online-Exerzitien, erstmalig gibt es dieses Jahr aber auch ein WhatsApp- und ein Pageflow-Projekt.
„7 Wochen ohne“
Evangelischerseits gibt es auch im Netz die Aktion „7 Wochen ohne„, in diesem Jahr unter dem Motto „Du bist schön! Sieben Wochen ohne Runtermachen“. Es gibt auch eine App, die jedoch primär dazu dient, für Print layoutete Texte aufs Smartphone zu bringen. Natürlich passt die Seite nicht auf ein Smartphone-Display, so dass es ein ewiges Hin- und Herwischen braucht, um eine Seite zu lesen. Neben diesen layouteten Fastenmails kann man auch via In-App-Purchse den Fastenkalender für 4,99€ erstehen, das Geschäftsmodell scheint weiterhin auf dem Kalenderverkauf zu liegen. Diesen Preis hätte man sicherlich deutlicher ankündigen können, bevor man sich die App runterlädt. So bleibt die App ob mit oder ohne Kalender nur eine Leseblattsammlung und man bestellt besser die Fastenmails, die deutlich als „gratis“ angepriesen werden. (Nach der Online-Anmeldung erhält man eine Bestätigungsmail mit folgendem Text „Vielen Dank für Ihr Interesse an unserem Newsletter 7 Wochen Ohne Fastenmail.“ — da frage ich mich, ob ich nun die nächsten sieben Wochen per Newsletter auf eine Fastenmail verzichten muss,)
Geistliche Impulse
Ohne App kommen die katholischen geistlichen-impulse.de her, die von sechs (Erz-)Bistümern verantwortet werden. Unter dem Motto 3,16 wird aus verschiedenen biblischen Büchern Vers 13 aus dem dritten Kapitel genommen und daraus ein Impuls verfasst, der über E-Mail geteilt wird bzw. als Audio zum Abruf bereit steht. Am bekanntesten ist der 16. Vers im dritten Kapitel des Johannes-Evangeliums, dort heißt es „Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat.“ Ich bin gespannt, aus welchen anderen biblischen Büchern der 16. Vers aus dem dritten Kapitel ausgewählt werden wird. Ich habe mich leider erst jetzt eingetragen und warte nun auf neue Meditationsbeiträge jeweils sonntags und donnerstags.
Ostergeschichte auf WhatsApp
Neu sind in diesem Jahr die Ostergeschichte auf WhatsApp und eine Oster-Story als Pageflow. Online-Tageszeitungen experimentieren zurzeit mit WhatsApp, so beispielsweise die WAZ-Redaktion in Duisburg. WhatsApp ist persönlicher und näher als die meisten anderen Social Media Kanäle. Ich habe es in der Hosentasche bei mir, auch wenn es seit kurzem auch eine Desktop-Version gibt. Von meinen WhatsApp Kontakten kenne ich die Handy-Nummer, es sind Menschen, zu denen ich in Beziehung stehe. Was passiert, wenn nun eine Institution mit mir so kommuniziert, wie ich sonst mit Familie, Freunden oder Kollegen Infos teile. Daher finde ich die Ostergeschichte auf WhatsApp aus dem Bistum essen sehr spannend. Erlebe ich die Amtskirche auf einmal als persönlich? Das Social Media-Team des Ruhrbistums verspricht jedenfalls:
Von Palmsonntag bis Ostermontag erzählen wir die Ostergeschichte vom Leiden, Sterben und Auferstehen Jesu auf eine ganz neue Art und Weise: per WhatsApp in Kurznachrichten, Bildern und Videos. Angefangen beim Einzug nach Jerusalem über das letzte Abendmahl bis hin zur Kreuzigung und Auferstehung.
Sie haben die Chance, die Ostergeschichte ganz neu zu erleben – als wenn Sie selbst dabei wären!
PR-mäßig ist die Ostergeschichte jetzt schon ein Erfolg, Bild.de hat darüber berichtet, der Facebook-Post wurde über 250 Mal geteilt.
Mitmachen geht einfach, die Projekthomepage beschreibt, wie am sich anmeldet.
Rund 4000 Leute haben sich bis heute eingetragen, dies stellt das Social Media Team auch technisch vor eine Herausforderung, da eine Broadcast Message auf WhatsApp nur eine begrenzte Anzahl von Nutzern geschickt werden kann, um Spam zu vermeiden. Ich wünsche daher dem Social Media Team des Bistums Essen viel Erfolg. persönlich bin ich auch sehr gespannt, ob und wie Kommunikation zwischen denjenigen aufkommt, die die Ostergeschichte abonniert haben.
Multimedia-Pageflow Story ostern.evangelisch.de
Multimedial Geschichten zu erzählen, ist ein weiterer aktueller Trend im Internet, so haben wir die Ostergeschichte entsprechend umgesetzt. Nach der Weihnachtsgeschichte haben wir gemeinsam mit der Online-Redaktionen der Evangelischen von Westfalen nun zum zweiten Mal eine Pageflow-Geschichte veröffentlicht. Pageflow ist eine unter Open Source Lizenz stehende Technik, so dass durch Scrollen und Klicken, Wischen und Antippen man mit PC, Tablet oder Smartphone durch die Videos, Texte und Fotos streifen kann. So ergibt sich zum wichtigsten christlichen Fest ein multimedialer Zugang zu Ostern – abseits von Eiern und Hasen. Den Streaming-Server stellt erneut das Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik zur Verfügung.
In Pageflow kann man auf einzelne Elemente direkt verlinken, so dass man z.B. am Gründonnerstag auf die Abendsmahlssequenz springen kann. Wie das Einbauen in Websites geht, ist hier beschrieben. Natürlich gibt es auch Banner, um auf das Projekt hinzuweisen, ebenso haben wir auch einen Trailer auf YouTube eingestellt.
Das Making of erzählt, wie wir zu bestimmten Grundentscheidungen gekommen sind, insbesondere war uns wichtig, die biblischen Texte in einen Dialog mit Menschen von heute zu bringen.