Auf einem Weihnachtsmarkt in VR habe ich mich mit Vladimir Puhalac, Gründer und CEO des Technologie-Unternehmens doob getroffen. Wir begegnen uns als Avatare und sprechen darüber, was jetzt schon in Virtueller Realität möglich ist, was bald möglich werden kann und was vermutlich Real-Life-Begegnungen vorbehalten bleiben wird.
Dieses Gespräch führte ich im Rahmen des Projektes #2komma42.
Für den Instagram-Kanal des Projektes “#2komma42 – VerNETZt im Glauben” war ich angefragt für einen Post zu Gemeinschaft. Ich schrieb aus einer Perspektive nach dem Lockdown, nun stehen wir wieder vor einem (Teil-)Lockdown. Gerade wo Kontakte eingeschränkt waren und wieder eingeschränkt sein werden, ist Gemeinschaft besonders wertvoll, so meine Wahrnehmung.
Im Netz gibt es alles, auch Tod und Trauer finden online statt. Trauernetz ist ein Angebot der evangelischen Kirche für Trauernde, es bietet Hilfe und Kontakt. Jedes Jahr am Ewigkeitssonntag gibt es eine Chatandacht. Trauernde tragen in einen Trauerbuch die Namen von Verstorbenen ein, im Online-Gottesdienst wird ihrer namentlich gedacht.
WhatsApp-Gottesdienst in spanischsprachiger Gemeinde in Duisburg
(Hinweis: Am Ende des Artikels ein Update, wie der Gottesdienst verlief)
Die Verbreitung des Coronavirus führt zu Absagen von Gottesdiensten. Wenn Gottesdienste und Gemeindeveranstaltungen vor Ort nicht mehr stattfinden, liegt es nahe, das Gemeindeleben anders zu organisieren. Gerade in der Krise muss Kirche nah bei Menschen sein. Dabei muss man auf Mittel zurückgreifen, die in der Gemeinde in Gebrauch sind. Dazu zählt auch WhatsApp. Kann man über WhatsApp Gottesdienst feiern? Ja, natürlich geht es. Datenschutzrechtlich ist es selbstverständlich bedenklich. Aber was ist die Alternative? Lieber kein Gottesdienst? Es ist eine Ermessensentscheidung zwischen Datenschutz und Infektionsschutz.
“Das nächste Mal machen wir es nur digital, dann kann uns kein Orkan behindern,” so eine scherzhafte Anmerkung zum Sturmtief Sabine, das die Anreise zum Pastoralkolleg “Pastorale Identität in der #digitalenKirche” in die Digital Church nach Aachen erschwert. Ganz praktisch werden wir im Kolleg ausprobieren, wie digitale Kirche funktionieren kann, welche Herausforderungen vor uns liegen und wie wir sie meistern. Das ist natürlich ein Experiment, ich bin gespannt, wie sich die Teilnehmenden darauf einlassen werden. Wie wird sich das Kolleg in Social Media abbilden? Was werden wir teilen? Was bleibt nur im Kolleg? In der Planung haben wir jedenfalls ausreichend Zeit eingeplant, um in den sozialen Netzen präsent zu sein.
Wer auf Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit oder Gesundheit setzt, kann sich an der Theke im Geschäft orientieren, es gibt Fairtrade- und Bio-Produkte. Auch bei Discountern habe ich oft diese Wahlmöglichkeit, nicht bei allen Produkten, aber immer öfter. Wie mache ich es aber im Internet? Wer sich auch digital für Inklusion, Nachhaltigkeit und Schutz von Daten einsetzen will, ist entweder ratlos oder muss auf Insel-Lösungen setzen, mancher wird gar abstinent. Welche Wahlmöglichkeiten haben wir als Verbraucherinnen und Verbraucher?
Wie lebt man digital fair?
Auch in der Kohlenstoffwelt lebe ich nicht immer mit Fairtrade- und Bio-Produkten. Ich gehe Kompromisse ein. Wie gehe ich aber erste Schritte, um auch digital fair zu leben? Es gibt die Mahner und Aktivisten, die konsequent auf die Kontrolle ihrer Daten und Freie Software setzen, aber wie verhalte ich mich, wenn ich (noch) nicht auf Facebook, Google oder Microsoft verzichten kann oder will? Natürlich gibt es Social Networks und Blogging-Dienste, ich aus ethischer Sicht favorisieren würde. Aber Diskussion und Austausch zu für mich interssanten Themen finde ich eben eher auf Twitter, auf Mastodon fühle ich mich noch sehr einsam. Daher ist es ein langer Weg. Ich nicht nicht rigoros, sondern beginne mit Kompromissen und taste mich voran. „Kaffee – Fairtrade, Gemüse – Bio, Digitales – Fragezeichen?“ weiterlesen
Ich bin kein WhatsApp-Fan. Im Gegenteil, aber ich merke, es führt kein Weg an WhatsApp vorbei. Im Sportverein, in der Schule, ohne WhatsApp bleibt man kommunikativ außen vor. Dies gilt für meine WhatsApp-Nutzung im persönlichen Umfeld. Threema habe ich seit dem Barcamp Kirche online im Herbst in Köln als App installiert, in den letzten drei Monaten ist ein Kontakt hinzugekommen, insgesamt habe ich weniger als zwei Handvoll Threema-Kontakte. Vernetzung über Threema findet nicht statt. „Update: WhatsApp im Kirchendienst?“ weiterlesen
“Von der Hälfte der Aussteller hier verstehe ich gar nicht, was sie machen,” hörte ich zufällig auf einer Rolltreppe auf der DMEXCO, der Konferenz und Fachmesse für digitales Marketing, die 40.000 Besucherinnen und Besucher am 12. und 13. September in Köln erwartete. AI, Beacons, GDPR, IoT, Knowledge Graph, Out-of-Home, Seamless Customer Journey, Structured Data, VR, Voice – da ist es manchmal schwer, den Fokus bei all den Buzzwords zu behalten.
AI (Artificial Intelligence), GDRP (DSGVO, Datenschutzgrundverordnung) und Voice (Sprachsteuerung) benennen die DMEXCO-Veranstlter selbst als aktuelle Trends, mit Blick auf das Vorjahr haben sich die Themen daher weiterentwickelt. „AI, GDPR & Voice: Impressionen von der DMEXCO“ weiterlesen
Manchmal verzweifele ich, wie kirchliche Organisation und agiles Vorgehen zusammenpassen. Da ist es hilfreich zu sehen, dass es in anderen Bereichen ähnliche organisatorische und strukturelle Probleme gibt. Digitalisierung ist kein Selbstläufer. Ich habe mich sehr gefreut, am Samstag auf dem Landespsychologentag NRW das Einstiegsreferat halten zu dürfen. Aus einer Außenperspektive konnte ich aus meinem Erfahrunsghorizont Impulse geben und gleichzeitig in den Workshops und Präsentationen sehen, wie Digitalisierung sich im psychologischen und psychotherapeutischen Bereich entwickelt. „Digitalisierung ist kein Selbstläufer“ weiterlesen
Kinder fotografieren mit Instagram-Augen, Sightseeing geht nur mit der Kamera. Statt einen Passanten vor einer Sehenswürdigkeit um ein Foto zu bitten, wird der Selfie zum Familienfoto fürs Urlaubsalbum. Smartphones und Social Media lassen sich aus dem Alltag nicht wegdenken. Statt Dumont-Reiseführer mitzuschleppen, lieber mobil den Detail-Artikel auf Wikipedia aufrufen und die lateinische Inschrift schnell online nachschlagen. Statt immer die schwere Spiegelreflex dabei zu haben, lieber ein Foto mit der erstaunlich guten Kamera des Smartphones, das man sowieso in der Hosentasche dabei hat. Statt Falkstadtplan lieber die Karten-App mit Fußgänger-Navi in der unbekannten Stadt. „Social-Media-Müdigkeit oder einfach Erholung im Urlaub?“ weiterlesen