Kurz vor zwei Uhr ging ich gestern auf Sublan.TV, um beim allseits angekündigten interaktiven Gottesdienst dabei zu sein. In meinem Firefox-Browser klickte ich auf „Wie funktiert es” und erhielt eine Fehlermeldung, ich wechselte zu Chrome, und der Stream startete, ich sah ein Studio, Moderatoren, eine Band und Menschen, die durchs Bild huschten. Nun hieß es Warten bis zum Beginn.
Ich tippte „hallo” – aber sah nichts im „Livefeed”, deshalb ging ich auf Support-Chat, um auf den Fehler hinzuweisen, danach in den Seelsorgechat, um mitzuteilen, dass ich nichts sehe, aber diese beiden Chats produzierten nur eine Fehlermeldung bzw. eine leere weiße Internetseite. Auch auf Facebook und Twitter kam ich nicht weiter, um Kontakt aufzunehmen, auf der Website waren kurz vor und während der Live-Übertragung keine Kontaktmöglichkeiten angegeben (heute am Abend sind diese wieder sichtbar).
Ich hatte nur dem Stream, dem folgte ich also.
Eine Moderatorin begrüßte um 14 Uhr, sagt, der interaktive Gottesdienst beginne nun und stellt die Frage, von welchen Orten aus Menschen teilnähmen. Zeitweise huschen Halbsätze mit Antworten der Internetnutzerinnen und -nutzer unten als Laufschrift durchs Bild, dann wird dies weider abgeschaltet. Der „Livefeed” bleibt bei mir leer, ich habe nur den Stream. Die Moderatorin verliest Reaktionen der Zuschauerinnen und Zuschauer (oder wie soll ich die Online-Teilnehmenden nennen?). In der Übertragung aus dem Sublan-Studio spielt die Band, sprechen die beiden Pastoren, zwischendurch Video-Einspielungen und die Moderatorin.
Es kommt, wie es kommen muss, wenn man beim Online-Gottesdienst daheim ist, die Kinder rufen aus dem Garten vom Trampolin, Präsenz ist gefragt. Ich gehe nach draußen, will dem Gottesdienst vom Handy aus folgen. Nun sehe ich die Beiträge aus dem „Livefeed”, viele allerdings doppelt, außerdem weiß ich nicht, ob es Kommentare der Zuschauerinnen und Zuschauer sind oder Beiträge der Prediger, es steht nur „Beitrag” über jeder Meldung. Mein Problem: Die mobile Ansicht auf dem Handy zeigt keinen Stream.
Mit WLAN im Garten, aber ohne Stream, macht es keinen Sinn mehr, dem Gottesdienst zu folgen – bzw. dabei zu sein und ich breche ab.
Mein Feedback bezieht sich daher auf die Form dieses Gottesdienstes, inhaltlich fand ich es sehr spannend, was die Prediger sagten. Bei mir kam allerdings kein Gottesdienstgefühl auf, wahrscheinlich dank den Tücken der Technik. Am PC im Arbeitszimmer hatte ich keinen „Livefeed” – ich hatte nur einen Stream aus einem Studio. Als ich im Handy im Garten dann endlich die Beiträge aus dem WWW las, gab es für mich keinen Stream mehr. Mir fehlte bei diesem Gottesdienst das Gemeinschaftserlebnis, bezeichnend war für mich, als die Moderatorin von den Online-Teilnehmerinnen und -Teilnehmern als „Ihr da draußen” sprach.
Zugegeben, ich habe nur den Anfang über Video verfolgt, aber ich hatte kein Gefühl, ob im Studio außer den Akteurinnen und Akteuren noch „Gemeinde” da war, umgekehrt blieben für mich aus der Online-Gemeinde nur anoyme „Beiträge” ohne Namen. Für mich fehlte die Gemeinschaft. Waren außer mir zehn, zwanzig, hundert oder fünfhundert Menschen oder gar noch mehr Menschen versammelt? Ich weiß es nicht.
Da für mich der Rückkanal fehlte, bleib es für mich ein spannender Studio-Gottesdienst – leider, ich hatte mir mehr erhofft. Ob es am Konzept oder an den Tücken der Technik liegt, vermag ich nicht zu beurteilen, freue mich aber über Rückmeldungen von den Veranstaltenden.
Eine Antwort zu “Internetgottesdienst: „Ihr da draußen””
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