DMEXCO 2022: Ohne KI geht gar nichts mehr

Digitales Marketing scheint ohne Künstliche Intelligenz nicht mehr zu gehen, KI bzw. AI (Artificial Intelligence) war allgegenwärtig auf der DMEXCO letzte Woche. So setzt Künstliche Intelligenz passende Werbestücke in Videos ein, die in den jeweilgen Kontext passen, so dass die Werbung nicht als Fremdkörper empfunden wird. Auch Social Media Kampagnen werden von KI gesteuert. Wenn KI und digitales Marketing so miteinander verknüpft sind, stellt sich allerdings die Frage, wo die bleiben, die noch quasi von Hand ihr Marketing steuern?

Und dann gibt es noch den Wettlauf mit den Bots, und auch hier kommt AI zum Einsatz. Gemäß einigen Untersuchungen wird mehr als die Hälfte des weltweiten Traffics von Bots generiert. Ob die Zahl tatsächlich so hoch ist, sei dahingestellt, aber niemand möchte ihr oder sein Marketingbudget auf Bots verschwenden, daher gibt es Dienstleister, die diesen Fake-Traffic identifizieren bzw. verhindern helfen.

Dominik Johnson von fraud0
Dominik Johnson von fraud0

Dominik Johnson von fraud0 erklärt, wie KI das lernen kann: Besucher:innen der DMEXCO werden kein zu 100,0 Prozenzt geladenes Handy haben. KI kann daher lernen: wer ein vollständig geladenes Handy zu haben vorgibt und als Location die Koelnmesse angibt, wird vermutlich ein Bot und kein Mensch sein. Traffic mit solchen Parametern ist daher nicht valide. Kurzer Nebenaspekt: Es ist schon erstaunlich, wieviel Informationen man preisgibt, die KI zum Lernen verwenden kann. Fraud Detection ist natürlich ein Katze-und-Maus-Spiel: auch die Bots werden immer besser, echte Menschen zu imitieren, so dass die KI immer neue Betrugsversuche identifizieren muss.

Auch wenn ich (abgesehen von AI) nicht das eine zentrale Thema auf der DMEXCO 2022 identifizieren konnte, so ist VR bzw. AR und das Metaverse normal geworden. Das bevorstehende Aus von Third Party Cookies führt dazu, dass Consent Management immer wichtiger wird: sich explizit die Zustimmung der User für Marketingmaßnahmen einholen.

KI redet auf verschiedenen Kanälen zu den Kund:innen

Persönlich fand ich die Keynote von Marc Ferrentino, President und COO von Yext spannend. Vor zehn Jahren, so führte er aus, war die Website elementar und die wichtigste Referenz im Internet. Heute jedoch gibt es keinen zentralen Kanal mehr für die User. Neben der Website gibt es Suchmaschinen, Social Media, Mobile Apps, Chatbots, Sprachassistenten, Kundenportale und Intranets – und sie alle beeinflussen die User Experience und erlauben Kommunikation.

KI ermöglicht es nun, die Informationen zu einem Knowledge Graph zusammenzufassen. Dann können KI-gestützt Computer nun mit uns reden können auf dem Kanal, den wir bevorzugen, so Marc Ferrentino.

Marc Ferrentino: „But now, computers can talk to us“

KI kann außerdem, so die Prognose, beispielsweise aus einem Foto eines Geschäftes die relevanten Infos für ein Listing erzeugen oder mit den Informationen aus der Website einen Chatbot füttern.

Damit diese Technologien eingesetzt werden können, ist es entscheidend, die relevanten Daten einschließlich Metadaten für KI gut zugänglich zu machen. Ein Headless CMS ist hierfür eine gute Basis.

Vor diesem Hintergrund bin ich froh, dass wir mit dem Relaunch unserer landeskirchlichen Website ekir.de bereits eine entsprechende strategische Ausrichtung durchgeführt haben: Auch wenn wir als Frontend-CMS WordPress haben, halten wir unsere Daten in einem Contentpool, den wir zurzeit im Strapi Framework neu aufsetzen.

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