Wie transparent machen wir unsere Internetarbeit? Veröffentlichen wir unsere Website-Statistiken? Ist Transparenz ein gar christlicher Wert? Was kann, was darf, was soll öffentlich sein? Leider veröffentlichen nur ganz wenige kirchliche Websites ihre Zugriffszahlen.
Die Frage wäre dann, wieviel zählt ein Klick, man könnte auch fragen, wieviel kostet ein Klick, aber was viel interessanter wäre: Habe ich mehr Klicks als die anderen?
Allerdings gibt es Tools (wie.z.B. Alexa) , die aufgrund von Traffic-Messungen allgemeine Trends beschreiben können und Websites miteinander vergleichen.
Natürlich habe ich mir nicht nur die Zahlen für ekir.de angesehen, sondern direkt auch nachgeforscht, wie „wir“ mit ekir.de gegenüber den anderen, also ekd.de und evangelisch.de dastehen. Außerdem vergleiche ich mich als Rheinländer natürlich mit den Westfalen. (Wer will, kann dies selber nachschlagen- (:-).)
Über den tatsächlichen Wert solcher öffentlichen Tools lässt sich trefflich streiten – was mir aber deutlich wurde: ich messe den Erfolg „meiner“ Website im Vergleich zu anderen, sie werden zu meinen Konkurrenten um die Gunst der User.
Wenn ich weniger Zugriffe habe, als eine vergleichbare andere Website, scheine ich etwas falsch zu machen bzw. der andere etwas besser.
Wollen wir wirklich vergleichbare und öffentliche Webstatistiken?
Zurzeit nutzen die meisten kirchlichen Websites unterschiedliche Webstatistiken-Verfahren, so dass die Zahlen nur bedingt vergleichbar sind. So kann man (wenn es überhaupt zu einer Auswertung und einem Vergleich der Zugriffsstatistik kommt) dann beim Vorlegen der eigenen Zugriffszahlen im Notfall den entsprechenden Gremien noch eine Erklärung und Interpretation mitliefern, warum man eigentlich im Vergleich zum Konkurrenten gar nicht so schlecht da steht. Die Tendenz – so erlebe ich es – ist aber, echte valide Zahlen eher nicht zu veröffentlichen oder wenn, diese nur unter Vorbehalt der Vertraulichkeit im Kreis der Webmaster-Kollegen weiterzugeben.
Auf der anderen Seite: weil die Zahlen eben nur schlecht vergleichbar sind, vernachlässigen einige eine wirkliche Auswertung lieber ganz – und stellen sich erst gar nicht der Diskussion.
Hätten wir verlässliche Zahlen, könnte man besser planen, welche Projekte gut laufen und wo eingesetzte Mittel vielleicht doch verschwendet werden. Es ließe sich ermitteln, wieviel ein Klick tatsächlich kostet. Sind wir Konkurrenten untereinander? Oder haben wir doch ein gemeinsames Ziel? Am Umgang mit Webstatistiken zeigt sich auch unser Selbstverständnis.
Klickzahlen sind für mich nicht die alles entscheidende Größe (davor bewahrt uns schon das biblische Gleichnis vom verloren Schaf – der einzelne ist wertvoll, es kommt nicht immer auf die Masse an), aber ein offener und ehrlicher Umgang mit ihnen könnte uns helfen, besser auf die tatsächlichen Bedürfnisse der User einzugehen, Projekte zu stärken und auch andere gegebenenfalls zu stoppen. Es geht schließlich auch um den Einsatz von un anvertrauten Mitteln.
Auch wenn Konkurrenz das Geschäft belebt – wir haben mit allen unseren Webaktivitäten dieselbe Botschaft. Der Botschafter selbst ist nicht so wichtig wie das, was er sagt. Im Web sind wir auf einem großen Marktplatz, dieser ist so groß, dass wir am besten gemeinsam dort präsent sind.