Gewünschte Gottesdienste nach Corona

Workshop Digitale Gottesdienste
Workshop Digitale Gottesdienste

Noch während der Pandemie planen Gemeinden, wie sie Gottesdienste nach Corona gestalten wollen. Nicht alle Wünsche lassen sich umsetzen. Ein kurzes Resümee nach dem Workshop Digitale Gottesdienste auf dem Presbyteriumstag der Evangelischen Kirche im Rheinland. Nach dem Referat wurde unter den Teilnehmenden eine Umfrage durchgeführt, welche Form der Gottesdienste sie sich nach Corona wünschen. Mehrfachnennungen waren möglich, daher sind die Prozentwerte über Hundert. Insgesamt haben 39 Personen abgestimmt.

Gewünschte Gottesdienste nach Corona

Geplante Gottesdienste nach Corona

Eine zweite Umfrage behandelte die tatsächlich von Gemeinden geplanten Gottesdienste nach der Pandemie.

Geplante Gottesdienste nach Corona

Vergleicht man beide Umfragen, so ist der Wunsch nach hybriden Gottesdiensten am stärksten. In der tatsächlichen Planung sind sie allerdings etwas geringer vertreten. Zukünftige Gemeindegottesdienste nach Corona als reine Präsenzgottesdienste durchzuführen, wird dagegen etwas mehr geplant, als es gewollt wird.

Dies sind natürlich keine repräsentativen Zahlen, zum Workshop haben sich Presbyteriumsmitglieder angemeldet, die an der Fortsetzung digitaler Gottesdienste vermutlich ein höheres Interesse haben.

An den Zahlen überraschen mich aber die Mehrfachnennungen. Dafür gibt es verschiedene Erklärungsmöglichkeiten. Gemeinden wollen weiterhin digitale Gottesdienste anbieten, aber zusätzlich zu den wieder aufzunehmenden Präsenzgottesdiensten: Zum Sonntagsgottesdienst in der Kirche kommt als weiteres Angebot ein reiner Online-Gottesdienst hinzu. Oder eine weitere Deutung: Präsenzgottesdienste wechseln sich mit Hybrid- oder Online-Gottesdiensten ab. Auf jeden Fall aber sprechen diese Zahlen für eine Differenzierung der Gottesdienstformen auf Gemeindeebene.

Fragen zur Gestaltung digitaler Gottesdienste

Aus den Diskussionen nehme ich drei Punkte mit:

  1. Wie lässt sich Gemeinschaft in digitalen Gottesdiensten erlebbar machen? Eine Teilnehmerin berichtete, wie sich die Gemeinde auch zum digitalen Gottesdienst verabredet, der als YouTube Premiere stattfindet. Im Chat werden Gottesdienstbesucher*innen zu Beginn begrüßt, am Ende verabschiedet man sich voneinander. Gottesdienst so zu feiern hat zur Folge, dass die meisten Aufrufe des Gottesdienstes auf YouTube über die gesamte Länge gehen.
  2. Wer sind die Zielgruppen für Gottesdienste? In Bezug auf digitale Gottesdienstformate gibt es durchaus unterschiedliche Vorstellungen. Die Wahl des Formates ist auch eine Zielgruppenbestimmung. Bei digitalen Gottesdiensten wird diese Frage explizit, aber müsste eigentlich auch für Präsenzgottesdienste gestellt werden.
  3. Wer / wo ist die Gemeinde? Digitale Gemeindegottesdienste hören nicht an Gemeindegrenzen auf. Die Stärke digitaler Gottesdienste ist der Ortsbezug bzw. der Nahbereich, der aber nicht identisch ist mit den Grenzen der jeweiligen Kirchengemeinde. Online am Gottesdienst nimmt teil, wer einen persönlichen Bezug hat, formelle Mitgliedschaft ist zweitrangig. Kooperationen von Nachbargemeinden können daher durchaus sinnvoll sein, wenn beispielsweise Mitwirkende in den jeweiligen Gemeinden bekannt sind oder Einzugsgebiete sich überdecken.

Danke an Holger Sievert, mit dem ich den Workshop gemeinsam durchgeführt habe und der die Umfrage aufgesetzt hat, und an Ulrike Dembek für die Moderation .

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