Evangelium ist die gute Botschaft, Evangelisten sind solche, die diese verkünden. Voice scheint das neue Evangelium zu sein, Sprachassistenten waren jedenfalls ein Schwerpunktthema auf der Online-Konferenz ONWARD18. Wenn Unternehmen Evangelisten haben, so macht dies deutlich, wie sie ihre Mission voranbringen wollen. „Voice“ – Sprache – ist die Mission von Dave Isbitski, Chief Evangelist für Alexa bei Amazon, und bekennender #VoiceFirst believer. Sprache wird alles revolutionieren, glaubt er.
Voice first: you have a real conversation with people in their own environment. @thedavedev #onward18
— RalfPeter Reimann (@ralpe) October 24, 2018
Während das Smartphone in der Hosen-, Westen- oder Handtasche steckt, ist Sprache das natürliche Kommunikationsmittel des Menschen mit seiner Umgebung. Menschen beginnen, mit Sprachsystemen wie mit einem Gegenüber zu sprechen.
People even talk to #Alexa: "I am depressed." This does not happen with mobile but with voice. How do you handle this? @thedavedev #ONWARD18
— RalfPeter Reimann (@ralpe) October 24, 2018
Alexa wird überall sein, so die Vision von Donn Morrill aus der Alexa-Entwicklung: Im Haus, in Küchengeräten, in Steuerungsgeräten wie beispielsweise Thermostaten, im Auto, in Wearables …
Vision: #Alexa anywhere. @PktAces #ONWARD18 pic.twitter.com/UbXyDtrxvy
— RalfPeter Reimann (@ralpe) October 24, 2018
Ganz ähnlich auch die Einschätzung von Maria Wang-Faulkner, die für Google Assistant wirbt. Sprache ist universal, die Bedienung von Sprachassistenten intuitiv, sie funktionieren ohne jegliche Anleitung und sind für Menschen jeden Alters einfach benutzbar.
Voice is universal. There is no need for a manual. @mariaywang #Onward18 pic.twitter.com/9N9sU0gA48
— RalfPeter Reimann (@ralpe) October 24, 2018
Alexa, Siri, Google Assistant und Cortana werden möglich durch die rasanten Fortschritte in der Spracherkennung. Die Technologie steht nun auf Seiten der Sprachassistenten bereit, allerdings müssen Unternehmen, die Inhalte und Dienstleistungen anbieten wollen, noch lernen, wie man in einer Voice-First-World kommuniziert.
We are learning how to talk in a #VoiceFirst world, says @thedavedev #stillthinking about #ONWARD18 pic.twitter.com/7lijS1hW9G
— RalfPeter Reimann (@ralpe) November 3, 2018
Veröffentlichten Unternehmen früher ihre Informationen als Dokumente auf Webseiten, ist dies für Voice nicht die beste Repräsentation des Wissens. Liegen die Daten jedoch strukturiert vor, können aus diesen mithilfe von KI Antworten für Sprachassistenten generiert werden. Um sich auf Sprachsuche vorzubereiten, müssen die eigenen Daten strukturiert bzw. mit Metadaten versehen werden. Hier müssen wir als Kirche noch lernen, uns auf die Voice-First-Welt einzulassen. Einige Unternehmen sind da bereits deutlich weiter. Alexa kann beantworten, wo der nächste Vodafone-Shop ist. Wann und wo der nächste Gottesdienst stattfindet, darauf bleibt Alexa sprachlos.
(Demo Gottesdienstsuche über Alexa auf dem Barcamp Kirche Online bei 3 Minuten 35 Sekunden)
Wir planen daher ein Pilotprojekt, um unsere Gottesdienst- und Gemeindedaten so aufzubereiten, dass sie auch für Sprachsuche verwendbar sind.
Innerhalb der Kirche mag es befremdlich sein, dass religiöse Begriffe wie Evangelist in der Marketingsprache verwendet werden. Man kann auch trefflich darüber diskutieren, was es für das Menschensein bedeutet, wenn Menschen zu Sprachassistenten wie mit einem menschlichen Gegenüber reden. Aber Voice wird kommen, deshalb stehen wir als Kirche vor der Herausforderung zu lernen, wie wir über Voice kommunizieren. Die Alternative wäre, sich vom Marktplatz zurückzuziehen und sich ins virtuelle Ghetto zu begeben.
Ist Voice das neue Evangelium? Natürlich nicht, aber wir können Voice verwenden, um unsere Gottesdienste und Gemeinden auffindbar zu machen, so dass Menschen dort das Evangelium erleben können.
Disclosure: Der Verfasser bedankt sich bei Yext für die Einladung zur Teilnahme an der ONWARD18-Konferenz.
2 Antworten zu “In einer #Voice-First-Welt sprechen lernen”
[…] landeskirchlichen Internetbauftragten unter „Kirchenfinder” diskutiert wird, umfasst eben auch, Gemeindedaten über Suchdienste und Sprachassistenten auffindbar zu machen. Also: was Andreas Mertin 2003 forderte, nämlich Google stärker in den Blicḱ zu nehmen, anstatt […]
[…] landeskirchlichen Internetbauftragten unter „Kirchenfinder” diskutiert wird, umfasst eben auch, Gemeindedaten über Suchdienste und Sprachassistenten auffindbar zu machen. Also: was Andreas Mertin 2003 forderte, nämlich Google stärker in den Blicḱ zu nehmen, anstatt […]