Relaunch: Die Dienstleistung Taufe über structured data verbreiten

Structured Data
Structured Data

Wir stehen vor dem Relaunch mit der landeskirchlichen Website. Mit einem Relaunch legt man Strukturen für die nächsten Jahre. Der Relaunch betrifft nicht nur die Website der Landeskirche, sondern auch die daran angeschlossenen Websites von Kirchenkreisen, Kirchengemeinden, Ämtern, Werke und Einrichtungen, die im Design und CMS der Landeskirche erstellt sind.

Mobile first

Für den Relauch haben wir uns vogenommen, konsequent vom User her zu denken. Dies führt uns zum Ansatz mobile first. Dies wird nicht nur durch die Webstatistik bestätigt, sondern auch durch Nutzungsszenarien. Das Handy wird immer wichtiger im Alltag, der Erstkontakt zur Kirche geschieht häufig durch ein mobiles Endgerät. Mobile first heißt nicht nur, die eigene Website von der mobilen Nutzung her zu denken, sondern auch Social Media als Kanäle innerhalb der Kommuniktionsstrategie zu planen, da Social-Media-Nutzung hauptsächlich über mobile Endgeräte geschieht.

Zielgruppen und Informationsarchitektur

In der Vorbereitung des Relauches haben wir die Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung intensiv gelesen. Wir können ziemlich genau sagen, was Kirchenmitglieder und kirchlich Interessierte von ihrer Kirche erwarten. Vereinfacht gesagt wünschen sie sich Informationen zur kirchlichen Kernthemen und Service. Am besten sind diese Inhalte auch multimedial aufbereitet, auf jeden Fall müssen diese Inhalte mit Bildern unterlegt sein. Dagegen brauche Medienvertreterinnen und -vertreter sowie Multiplikatoren und Multiplikatoren aus Gesellschaft, Verbänden und Politik brauchen andere Informationen, sie wollen Stellungnahmen und Positionen. Pointiert gesagt: Eine differenzierte Ausarbeitung als PDF-Datei passt für diese Zielgruppe besser als multimediale Stories. Bei Unternehmen gibt es daher eine Consumer-Website und B2B-Website. In Analogie zu Unternehmen stehen auch wir vor der Herausforderung, unsere Informationsarchitektur und Informationsaufbereitung so zu gliedern, dass wir diese zielgruppenspezifisch ausliefern können. So wenig one-size-fits-all für Kleidung gilt, gilt one-style-fits-all für Zielgruppen. Um dynamisch zielgruppengenau Informationen auszuliefern, sind Taxonomien und entsprechende Metadaten bezüglich der Zielgruppe entscheidend. Diese Anforderungen werden unser redaktionelles Arbeiten verändern. Neben den eigentlichen Inhalten werden daher Metadaten immer wichtiger. Ein Beispiel: Sterbebegleitung. Ein Gemeindeglied sucht zu diesem Thema ein Hospiz in der Wohnortnähe für einen Angehörigen, während jemand aus Medien oder Politik die Position der evangelischen Kirche zur Sterbehilfe finden möchte. Wenn wir dynamisch Inhalte ausliefern bzw. dynamisch Nutzerinnen oder Nutzer auf bestimmte Seiten lenken, können wir die Bedürfnisse beider befriedigen. Außerdem können wir aufgrund von Suchabfragen oder Nutzungsverhalten weitere relevante Inhalte aufgrund von Metadaten dem User anbieten; dies natürlich unter Beachtung des kirchlichen Datenschutzgesetzes.

Metadaten

Während wir Metadaten für redaktionellen Content extra pflegen müssen, gibt es andere Informationen, die schon strukturiert vorliegen. Dies gilt vor allen Dingen für Datenbankinhalte, insbesondere für Ortsdaten von Gemeinden und Gebäuden oder auch Veranstaltungsdaten wie Gottesdienstzeiten. Diese Daten können wir strukturiert auf der Homepage ausgeben, wir können jedoch auch weiter denken. Statt diese Inhalt nur auf der eigenen Homepage auszuweisen, wäre es wünschenswert, diese direkt an Google, Alexa, Apple Maps, Open Street Maps, Siri und andere Suchdienste weiterzugeben. Damit dies möglich ist, müssen die Datenbanken in einer entsprechenden Struktur vorliegen bzw. entsprechend transformiert werden. Dann kann Google die Daten selbst in Infokarten anbieten, Alexa direkt in Sprache antworten, oder Siri entsprechende Antworten geben. Die Homepage mit strukturierten Daten wird so zu einer Grundlage für die Datenweitergabe an Suchmaschinen, Sprachassistenten, Portale oder Social-Media-Netzwerke. Der Relaunch der landeskirchlichen Website zielt somit nicht nur auf die eigene Homepage, sondern auch auf die Datenanlieferung an Suchdienste, Portale oder Social-Media-Plattformen.

Structured Data

Da wir unsere Webseite nicht monetarisieren müssen, können wir uns darauf konzentrieren, Interessierte möglichst passend mit unseren Informationen zu versorgen. Das kann über Suchdienste, Social Media, Sprachassistenten erfolgen oder über die Website der Kirchengemeinde oder die des Kirchenkreises, die der Landeskirche oder über bundesweite kirchliche Portale. Grundlage sind strukturierte Daten. Je konsistenter diese Daten sind, desto besser rankt auch Google diese. Da der Relaunch nicht nur die landeskirchliche Webseite betrifft, sondern auch die von Kirchengemeinden und Kirchenkreisen, können wir hier ebenenübergreifend mit strukturierten Daten arbeiten und konzertiert die Platzierung unserer Daten betreiben.
Unternehmen bieten gezielt über Suchmaschinen oder Social-Media-Portale ihre Dienstleistungen ortsbezogen an. Dieses Produktmarketing können wir auch für Kirche übernehmen. Was wäre, wenn wir Taufe als Dienstleistung verständen? Die Produktinfo, die theologische Erklärung, was Taufe ist, käme von der Webseite der Landeskirche, die Lokationen und Zeiten, wo die Taufe angeboten wird, kämen von den Webseites der Kirchengemeinden oder Kirchenkreise. Auf die Anfrage „Ich möchte mein Kind taufen lassen“ könnte dann eine Info-Karte von Google die Antwort sein, auf der die Gotttesdienstzeiten und Kontaktinfo der örtlichen Kirchengemeinde kombiniert sind mit einem Erklärtext zur Taufe von der Landeskirche; oder die Taufseite der Landeskirche mit einem Link zur örtlichen Kirchengemeinde; oder aber die Webseite der Kirchengemeinde oder des Kirchenkreises mit embedded content der Landesirche.
Viele Wege gibt es zur Antwort auf eine Taufanfrage, für eine qualitativ gute Antwort sind strukturierte Daten – structured data – die Grundlage, egal wo die Antwort abgerufen wird.


Nachtrag 21.6.: Für den Aufbau einer Informationsarchitektur  mit strukturierten Daten und der Platzierung lokaler Standorte mit ihren Produkten gibt es spezialisierte Dienstleister, die branchenübergreifend ihre Dienste anbieten. Über das Potenzial von Voice-Assistenten denken wir seit einiger Zeit nach, aber ein Meeting mit Yext hat nochmals den Fokus geschärft.

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