SEO – Suchmaschinenoptimierung bzw. Search Engine Optimization – zielt darauf ab, unter die ersten Treffer bei der Ergebnisliste einer Suchmaschinenabfrage zu kommen. Wer nicht unter den ersten ist, wird nicht wahrgenommen. Denn die meisten Menschen blättern nicht auf die zweite Trefferseite durch. Perspektivisch wird SEO noch wichtiger, denn bei Sprachsuche gibt es keine Trefferliste, sondern der erste Treffer, der vorgelesen wird, ist entscheidend. Wenn man sieht, welche Ressourcen Unternehmen auf SEO verwenden (es gibt z.B. in einigen eigens einen / eine CEO SEO) und wie erfolgreich sie auch bei kirchenspezifischen Begriffen sind, muss man innerhalb der Kirche SOS funken.
Ehrliche Bestandsaufnahme
Nur als Schlaglicht: selbst wenn man das kirchenspezifische Wort Trauung in der Suchabfrage verwendet, ist keine kirchliche Website unter den ersten vier (unbeworbenen) Treffen.
Am Anfang von SEO steht eine ehrliche Bestandsaufnahme. Nur wenn der Ist-Zustand definiert ist, lässt sich zeigen, wie SEO die Ergebnisse positiv nach vorne bringt. Die Präsentation zeigt Beispiele für die Pressearbeit, die ich auf einem Treffen von Öffentlichkeitsarbeitern zeigte.
PraesentationSEOSEO beginnt mit der Einstellung
Bei SEO geht es zunächst um die Einstellung: Wieviel Ressourcen setzen wir für die Contentproduktion ein? Und wieviel für SEO? Es nützt wenig, guten Inhalt zu erstellen, der nicht gefunden wird. Daher lieber weniger Inhalte produzieren, die dafür besser gefunden werden.
Außerdem: für wen erstellen wir Inhalte? Wir müssen die Sprache können, die potenzielle Kundinnen und Kunden sprechen und keinen Kirchensprech, also beispielsweise „Missbrauch“ statt „sexualisierte Gewalt“ und „Hochzeit“ statt „Trauung“ nutzen.
Außerdem müssen wir wissen, was wir wollen. Will eine Kirchengemeinde wirklich bei Taufe bundesweit unter den ersten Treffern sein? Oder nur bei lokaler Suche bzw. der der Suche nach Taufe in Kombination mit dem Ortsnamen? Bei Hochzeit vorne zu sein, dürfte unmöglich sein, aber es gibt Kombinationen, z.B. mit dem Ortsnamen? Welche andere Kombinationen sind sinnvoll? Was ist das Ziel unserer SEO-Bestrebungen? Klicks auf die Website? Oder dass User auf den ersten Blick die notwendige Information schon direkt bei Google erhalten und gar nicht mehr auf die Website gehen müssen? Also was sind unsere Antworten auf diese Fragen;
- Lokale Suche?
- Kombination von Suchworten?
- Conversion auf Website oder bei Google?
Wenn wir darauf Antworten haben und wir bereit sind, uns auf SEO einzulassen, können wir systematisch anfangen. Anbei zehn Punkte – sie erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit, auch ist die Reihenfolge keine abschließende Priorisierung. Einige Punkte lassen sich einmalig umsetzen, indem sie im Web Content Management implementiert werden, andere erfordern eine kontinuierliche Beschäftigung.
SEO 1: Geschwindigkeit
„53% of mobile site visits leave a page that takes longer than three seconds to load”, so ThinkwithGoogle. Ladegeschwindigkeit ist Ranking Factor! Dies gilt besonders für mobile Nutzung, daher gibt es sogar spezielle AMP-Seiten (accelerated mobile pages).
Also sicherstellen, dass die eigene Seite schnell lädt.
SEO 2: Genauigkeit
Akurate Daten liefern, ferner hilft die Auszeichnung der Daten gemäß schema.org.
SEO 3: Struktur der Website
- Sind die wichtigsten Seiten von der Startseite erreichbar?
- Verlinkt jede (Unter-)Kategorie auf eine (Ober-)Kategorie oder Startseite?
- Ist jede wichtige Seite mit drei Klicks von der Startseite erreichbar?
Wenn die Site gut strukturiert ist, hilft dies sowohl dem Crawler der Suchmaschine als auch menschlichen Nutzerinnen und Nutzern.
SEO 4: Logische URL-Struktur
https://meinewebsite.de/thema/einzelseite-mit-relevanten-stichworten ist ein Beispiel und selbsterklärend.
SEO 5: Content mit Mehrwert
- Welchen Mehrwert bietet der Content?
- Kein Suchmaschinen-Spamming!
SEO 6: Text strukturieren
Nur ein Beispiel für Strukturierung: Überschriften h1, h2, h3, h4 sinnvoll einsetzen.
SEO 7: Links
- Externe Links erbitten
- Interne Links zielgerichtet einsetzen
Denn: Links sind ein wichtiger Ranking Factor!
An dieser Stelle auch ein Hinweis zu doppelten Inhalten, sogenanntem duplicate content. Wenn derselbe Inhalt auf mehreren Seiten der Website dargeboten wird, kann auch auf diese verschiedenen Seiten verlinkt werden. Statt dass sich der „link juice“ auf eine Seite konzentriert, verteilt dieser sich auf die verschiedenen Seiten und mindert daher die Relevanz der jeweiligen Inhalte.
SEO 8: Meta-Daten
Meta-Daten (z.B. title, description) verwenden! Sie bestimmen auch die Darstellung der Suchergebnisse und sind entscheidend, ob jemand auf den Link klickt oder nicht.
SEO 9: Keyword-Recherche
- Passende Keywords suchen
- Ziel: ggfs. mit Kombination auf erster Seite
- Ggfs. lokale Gegebenheiten einbeziehen
SEO 10: Suche ist bidirektional
Auswertung von Suchabfragen (Sitesearch/Google) zeigen, was Nutzerinnen wollen und (noch nicht) finden. Solche Inhalte dann gezielt platzieren.
Zum Schluss
Wenn die Einstellung stimmt, sind auch SEO-Plug-ins für WCM-Systeme sinnvoll. Für WordPress ist Yoast Standard. Anregungen für die obigen zehn Punkte verdanke ich Vorträgen auf der Onward 19, der dmexco und auch dem Artikel „SEO 2019 – Die 15 Grundregeln der Suchmaschinenoptimierung„, dort findet sich zu einigen Punkten auch weitere Detailinformationen.