Die Webstatistik für die Landessynode zeigt deutlich das Interesse an der Synode. Die Zahl der Besucher (visits) auf den EKiR-Stammseiten (also www.ekir.de einschließlich www.ekir.de/landessynode) war während der Landessynode zwei bis dreimal so hoch wie sonst, die Zahl der Seitenabrufe (page impressonss) sogar vier bis fünfmal so hoch wie in einer gewöhnlichen Woche. Ebenso wie die Seitenabrufe – deren Maximum lag am Donnerstag bei 19.000 Aufrufen – hat sich die Verweildauer gesteigert, diese lag im Durchschnitt bei 300 Sekunden, also rund fünf Minuten am Donnerstag. Dieser hohe Durchschnittswert ist vermutlich auch auf die Videos bzw. den Livestream zurückzuführen, die in den EKiR-Seiten eingebunden waren. Wer sich den Stream ansieht, bleibt länger auf der Seite.
Videos
Als Live-Übertragung hatten wir 20 Broadcasts. Nach Beendigung der Übertragung stand jeder Stream als On-demand-Video zur Verfügung. Diese wurden ca. 7500 Mal abgerufen, davon rund drei Fünftel live und zwei Fünftel nach der Übertragung. Den Stream verfolgten zeitweise bis zu 90 Menschen gleichzeitig. Alle Plenarsitzungen der Landessynode wurden übertragen. Meines Wissens ist dies das erste Mal, dass eine Synode vollständig online gestreamt wurde. Außerdem wurden die Pressekonferenzen auch online übertragen. Dies war nicht geplant, aber da die Technik zur Verfügung stand, haben wir kurzfristig so entschieden.
Ursprünglich wollten wir über unseren YouTube-Kanal live streamen. Der Upstream ließ sich in unseren Test problemlos nach YouTube übertragen. Leider war aus rechtlichen Gründen der Stream aber in Deutschland nicht abrufbar. Daher haben wir für die Übertragung auf Bambuser gesetzt. Dies passte auch kostenmäßig zur Haushaltskonsolidierung, die auf der Synode verhandelt wurde, denn das Monatsabo für Bambuser beträgt nur 35 Euro. Per Embed-Code konnten wir den Stream auf unsere Homepage einbetten. Der Embed-Code gab das letzte gestreamte Video aus, falls gerade kein Live-Stream lief. Für die Übertragung musste nur die Kamera bzw. die Bambuser-App gestartet werden, mehr nicht.
Für den Stream hatten wir eigens eine DSL-Leitung legen lassen, um nicht auf das WLAN des Tagungshotels angewiesen zu sein. Diese Vorsichtsmaßnahme war im Nachhinein nicht notwendig, auch wenn einige Synodale bzw. Gäste sich den Stream auch im Plenum ansahen. Da das WLAN stabil verfügbar war, konnten wir auch die Pressekonferenzen darüber streamen. Als Kamera verwendeten wir ein Smartphone mit optischem Zoom. Da der Ton über den Raum abgegriffen wurde, lässt sich diese Qualität noch verbessern, wenn ein Bluetooth-Mikrofon mit dem Handy gekoppelt wird.
Die Live-Übertragung der Pressekonferenzen erwies sich besonders sinnvoll, als aufgrund der Plenumsdebatte die Beschlussfassung zur Haushaltskonsolidierung zeitlich nur schwer terminierbar war und Journalistinnen und Journalisten so aus ihrem Büro folgen konnten, anstatt in Bad Neuenahr auf der Synode zu warten.
Technisch sind wir nun aufgestellt, Pressekonferenzen online zu übertragen. Jedoch bleibt die Frage, wann dies sinnvoll ist. Möglich wäre außerdem die Einbindung von Rückfragen in die Pressekonferenz über Chat.
Zusätzlich zu den Streams wurden 37 Videos auf YouTube hochgeladen – diese im Vergleich zum Vorjahr hohe Zahl ergibt sich daraus, dass der Präsesbericht kapitelweise als jeweils eigenes Video geschnitten wurde – im Vorjahr war der Präsesbericht als Video in einer Zusammenfassung als Video erstellt worden.
Diese Videos wurden rund 3500 mal aufgerufen, so dass es in der Synodenwoche insgesamt rund 11.000 Abrufe der Synodenvideos gab.
Auf YouTube haben die Videos, die einen unterhaltenden Charakter – so das Video zum Aufbau – haben oder eine Zusammenfassung bieten – so die Statements auf der Abschlusspressekonferenz – die größte Resonanz.
Social Media
Für Twitter und Facebook hatten wir eine verantwortliche Redakteurin (@annaneu), die sich hauptsächlich um diese beiden Social-Media-Kanäle kümmerte. Diese Aufgabenverteilung erwies sich als sinnvoll, da sonst niemand die vielzähligen Interaktionen im Blick behalten hätte und entsprechend reagieren konnte.
Für die Synode gab es eine eigene Facebook-Gruppe Landessynode https://www.facebook.com/groups/landessynode/ , die in der Synodenwoche auf 190 Mitglieder anwuchs. Wie bereits im letzten Jahr konnte dort ein Austausch speziell zur Synode stattfinden, während auf der EKiR-Fanpage nur die wesentlichen Inhalte der Synode gepostet wurden, nicht aber die Details, die für kirchlich Hochverbundene interessant sind.
Auf der Website der Landeskirche wurde zum Abschluss aus Twitter, Facebook und YouTube die Landessynode als Geschichte über Storify dargestellt.
Aktion: „Gerade jetzt gemeinsam!“
Die rheinische Landessynode tagte unmittelbar nach den Terroranschlägen in Paris. Neben den Schwerpunktthemen Gottesfrage und Haushaltskonsolidierung erhielt die Synode dadurch einen weiteren Schwerpunkt.
Das Netz – insbesondere Social Media Plattformen – waren voll von „Je suis Charlie“ Bannern und Profilbildern. Aus Sicht der Öffentlichkeitsarbeit war klar, dass der Text der Synodenerklärung sich durch Bilder besser vermitteln lassen würde.
Noch während der Ausschussberatungen konnten wir die Überschrift der Erklärung als Internetdomain „gerade-jetzt-gemeinsam.de“ prophylaktisch sichern. Als die Synodenerklärung dann unter diesem Titel in die Plenarberatung ging und verabschiedet wurde, zeigte die Domain bereits als Weiterleitung auf die entsprechende Seite auf der Landessynoden-Homepage.
Die Erstellung des Logos musste auch schnell geschehen. Zum Glück hatte ich Photoshop auf dem Notebook, so dass ich am Vormittag das Motto in zwei Varianten mit den Blau-Tönen der EKiR-Homepage setzte. Nach dem Mittag wählte der Präses in einem Kurz-Meeting die jetztige Variante aus. Diese wurde dann als Grafik im Online-Artikel zur Erklärung benutzt, gleichzeitig boten wir sie in verschiedenen Varianten zum Download an.
Die Grafik wurde sofort als Hintergrundbild und Profilbild auf Facebook genutzt, so dass das Motto „gerade jetzt gemeinsam!“ im Social Web sichtbar wurde. Ein Pfarrer postete auf Facebook, dass er die Grafik auch in den Schaukasten seiner Gemeinde gehängt hatte.
Es gab verschiedene Ideen, wie das Motto „gerade jetzt gemeinsam!“ auch auf der Synode sichtbar werden könnte. Die Idee, dass alle Synodale das Logo hochhalten würden und so die Erklärung unterstützen würden, gewann schnell die Zustimmung des Präsidiums. Für die Umsetzung blieben dann jedoch nur vier Stunden. Die Farbkopierer des Tagungshotels kamen dabei an ihre Grenzen, der Toner musste gewechselt werden, zum Glück war genug Ersatz da, viele fleißige Hände schnitten das DIN A4-Papier zum Quadrat. In der Mittagspause wurde eine Hebebühne in den Plenarsaal gefahren, so dass der Fotograf von oben ein Foto machen konnte, auf dem alle Synodalen sichtbar das Motto hochhalten.
Der Landeskirchenmusikdirektor nahm einen Kanon zur Vertonung des Mottos, so dass am letzten Synodentag die Synode singend ihre Dialogbereitschaft nochmals bekräftigen konnte – was wir im Video festhalten konnten.