#PrayforParis rufen und gleichzeitig hetzen – @ideade: das geht nicht! (Update 19.11.2015 18:00 Uhr)

zum ursprünglichen Blogpost



Update (19.11.2015 18:00 Uhr):
Bewusst folge ich idea auf Facebook nicht, dazu hätte ich „Gefällt mir“ klicken müssen – aber was idea zurzeit tut, gefällt mir eben nicht. Daher braucht es etwas Zeit, bis ich auf Facebook-Posts von idea aufmerksam werde.
Die Stellungnahmen der idea-Leitung zum nun gelöschten Artikel von Uwe Siemon-Netto laufen nur über die idea-Facebook-Seite, auf der idea-Website findet sich kein Hinweis dazu.Anscheinend soll das Thema möglichst wenig Reichweite im Web erfahren.

idea     23 Std. 

STELLUNGNAHME
idea hat am Montag den Kommentar „Ein blutiges Ausrufezeichen nach der EKD-Synode“ aus dem Internet entfernt. Jetzt kursiert im Netz die Behauptung, die EKD habe mit Maßnahmen gedroht, falls der Beitrag nicht gelöscht werde. Das stimmt in keiner Weise. Die Entscheidung, den Artikel zu entfernen, hat idea unabhängig und aus inhaltlichen Gründen getroffen.
Helmut Matthies, Leiter der Evangelischen Nachrichtenagentur idea (Wetzlar)

Offensichtlich bezieht sich Helmut Matthies in seiner neuen Stellunnahme auf den Facebook-Post von Uwe Siemon-Netto.  Matthies dementiert, dass die EKD Druck auf ihn ausgeübt habe. Interessant ist, in welchen Punkten er Siemon-Netto nicht widerspricht, nämlich bei der Behauptung, dass er selbst bei Siemon-Netto den Text beauftragt habe und er ihn auch selber „abgesegnet“ habe. Erstmalig spricht Matthies davon, auch aus „inhaltlichen“ Gründen die Löschung veranlasst zu haben.

Update (18.11.2015 23:20 Uhr):
Auf  Siemon-Nettos Facebook-Seite lese ich gerade folgendes:

Uwe Siemon-Netto

Yesterday at 12:40pm · Laguna Woods, CA, United States

An meine deutschsprachigen Leser: Den folgenden Kommentar schrieb ich letzten Sonnabend für Idea. die [sic!] Präses der EKD-Synode, Irmward [sic!] Schwätzer, drohte daraufhin dem idea-Chefredakteur Helmut Matthies mit einer Klage vor dem Deutschen Presserat.Daraudfhin [sic!] distanzierte sich Matthies, ohne mich zu unterrichten, von diesem Beitrag, den er selbst bestellt und abgesehnet [sic!] hatte. […]

Wenn diese Darstellung von Uwe Siemon-Netto stimmt, ist die Entschuldigung von Helmut Matthies unredlich, statt sich in seiner Stellungnahme ins Passiv zu flüchten, hätte er „ich“ sagen müssen.
Wenn Matthies‘ Entschuldigung wirklich ernst gemeint gewesen wäre, hätte diese auf der idea-Website anstatt des Artikels von Uwe Siemon-Netto publiziert werden müssen, statt den Artikel einfach verschwinden zu lassen.
Da Uwe Siemon-Netto bittet, seinen Facebook-Post weiterzuleiten, dokumentiere ich ihn  hier, er enthält auch seinen urspünglichen idea-Kommentar.
Vor einer Stunde veröffentlicht Uwe Siemon-Netto diesen Post:

1 hr · Laguna Woods, CA, United States ·

An meine deutschen Leser:
Idea-Redaktionsleiter Helmut Matthies hat mich eben angerufen. Wir haben uns ausführlich ausgesprochen. Der Konflikt ist beigelegt.
 Also Siemon-Netto und Helmut Matthies nun wieder auf einer Linie – die „Entschuldigung“ (ich nutze nun Anführungszeichen) nur pro forma?


Update (17.11.2015 18:00 Uhr): Trotz seiner Entschuldigung eine Frage an Helmut Matthies, war der Kommentar von Siemon-Netto nur „in seiner Wortwahl und in seinem Vergleich unangemessen und falsch“ – und nicht auch in der Sache falsch?
Dieser Entschuldigung – so meine Einschätzung – scheint kein Sinneswandel zugrunde zu liegen. Auf der Website hätte man statt des Artikels eine Entschuldigung bringen können, wer nun der Artikel z.B. über Google aufrufen will, enthält eine neutrale Seite. Weiterhin werden von den Admins der idea-Facebookseite im Sinne der idea-Linie kritische Kommentare auf unsichtbar gestellt, so dass dem Verfasser bzw. der Verfasserin kritischer Kommentare und seinen bzw. ihren Facebook-Freunden suggeriert wird, der Kommentar sei noch für alle lesbar, was er aber nicht ist. Hier ein Beleg, den ich mit Zustimmung des Verfassers hier veröffentliche:

FireShot Screen Capture #372 - 'Kirche und Social Media' - www_facebook_com_photo_php_fbid=10206720802291460&set=p_10206720802291460&type=3&theater
Mein Fazit: idea unterdrückt in Social Media Diskussionsäußerungen, die nicht der idea-Linie entsprechen. Es geht idea nicht um sachliche Diskussion, sondern um Meinungsmache.
Übrigens: Auch auf kathnet wurde der Beitrag zwischenzeitlich kommentarlos entfernt.


Update (17.11.2015 12:40 Uhr): Inzwischen hat idea reagiert, seit zwei Stunden gibt es eine Stellungnahme auf Facebook, auf der Website findet sie sich (noch?) nicht:

STELLUNGNAHME
idea hat einen Kommentar des Theologen und Journalisten Dr. Uwe Siemon-Netto veröffentlicht. Der Beitrag hätte in dieser Form nicht publiziert werden dürfen. Dafür entschuldige ich mich!
Ich habe veranlasst, dass dieser Kommentar nicht in ideaSpektrum veröffentlicht und aus dem Netz genommen wird. Er ist leider in seiner Wortwahl und in seinem Vergleich unangemessen und falsch.
Helmut Matthies, Leiter der Evangelischen Nachrichtenagentur idea (Wetzlar)

Update (16.11.2015 17.20 Uhr):

idea hat den Artikel mittlerweile aus dem Netz genommen und auch den entsprechenden Facebook-Post gelöscht – ohne ein Wort des Bedauerns. Der Tweet ist noch online.

Seit heute ist jedoch der Artikel von Uwe Siemon-Netto auf kathnet erschienen. Auch hier ähnliche Kommentare wie zuvor bei idea:

H.K vor 5 Stunden
Dank – und die katholischen Stimmen
Dem Herrn Uwe Siemon-Netto kann man garnicht genug danken für diesen Klartext. Füt sein wahrhaftiges Denken. Er hat bei Licht besehen in einer protestantischen Kirche von heute gar nichts mehr verloren. Möchte er doch katholisch werden. Und möchte so eine Stimme ( seine Stimme ? ) aus dem katholischen Lager erschallen.

HX7 vor 5 Stunden
Das schlimmste sind die Gutmenschen,
die immer noch meinen, dass das nichts mit dem Islam zu tun habe und der Islam Frieden sei. Ein Gutmensch in diesem Sinne hat mit GUT so wenig zu tun wie Pferdeäpfel mit Obst. beides ist nämlich Sch….

kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: „Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird.“ www.kath.net

Hier mein urspünglicher Blogpost:



Unter dem Hashtag #PrayforParis teilt idea einen Meinungsartikel von Uwe Siemon-Netto zu den Anschlägen in Paris auf Twitter. (Update siehe hier).


und postet ihn auf Facebook. Im Artikel heißt es weiter:

„Zwischen Bremen und Paris liegen 651 Kilometer Luftlinie. Blicken wir aber auf das, was fast zeitgleich in diesen beiden Städten geschah, dann scheinen sie in verschiedenen Universen zu liegen. Oder doch nicht? Das Massaker von Paris steht wie ein blutiges Ausrufezeichen hinter dem Gutmenschenkitsch, den sich Teile der EKD-Synode in punkto Islam gönnten. Man ist versucht, Psalm 2,4 zu zitieren: ‚Aber der im Himmel wohnet, lachet ihrer, und der Herr spottet ihrer.’“

Ich weiß nicht, worüber Gott angesichts der Pariser Anschläge noch lachen könnte, nach meinem Gottesbild ist Gott bei den Leidenden.
Eine Linie von der EKD-Synode zu den Terroranschlägen in Paris zu ziehen, ist perfide und sachlich schlicht falsch. Als Reaktion auf die Anschläge empfiehlt Uwe Siemon-Netto die Mission unter Muslimen:

„Wir Christen haben eine viel mächtigere Waffe für den Umgang mit ihnen [den Muslimen], nämlich das Wort des lebendigen Gottes. Dieses Geschütz bellt nicht wie Kanonen und tötet niemanden.“

Der insinuierte Umkehrschluss lautet, wer nicht Mission unter Muslimen treibt, ist für islamistische Attentate verantwortlich.
Solche Logik verkennt, wer die wirklichen Täter sind und spielt diesen so in die Hände. Ziel der islamistischen Terroristen ist die Destabilisierung des Westens. Ein Mittel auf diesem Wege, hier in Europa lebenden Muslime zu radikalisieren. Wenn Muslime aufgrund der Reaktion auf den islamistischen Terror ausgegrenzt werden und sich vom demokratischen Staat abwenden, führt dies eben zu der vom so genannten Islamischen Staat (IS) gewünschten Radikalisierung. Wer dem IS nicht in die Hände spielen will, muss daher den muslimischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern die Hand ausstrecken.
Also: nicht EKD-Synodale, sondern islamistische Terroristen sind die Täter und schuldig an den Morden.
Wer vor dem Islam Angst schürt, spielt außerdem – gewollt oder ungewollt – auch Rechtsextremisten in die Hände. Schon jetzt werden die Pariser Terroranschläge für die Forderung benutzt, eine weitere Aufnahme von Flüchtlinge zu begrenzen oder zu stoppen. Viele Menschen aus Syrien – Muslime und Christen – sind aber auf der Flucht, weil sie vor dem Terror des IS in ihrer Heimat fliehen. Diese Flüchtlinge dürfen nicht noch ein zweites Mal zum Opfer werden, wenn Europa seine Grenzen als Reaktion auf den IS-Terror schlösse.
Für mich ist Uwe Siemon-Nettos Kommentar Stimmungsmache, der die Opfer der Attentate instrumentalisiert – so twitterte ich auch:


Reaktion darauf von einem Twitterer namens Palaeoskop:


Palaeoskops Vorwurf an mich, ich hätte den idea-Artikel nicht richtig gelesen. Ein Klick auf sein Twitterprofil zeigte, dass er zuvor einen Tweet des AfD-Landesverbandes Berlin retweetet hatte. Vermutlich ist Palaeoskop so in seinem Weltbild festgelegt, dass eine Kritik am Idea-Artikel nur darauf beruhen kann, diesen nicht gelesen zu haben.
Auch auf Facebook ähnliche Reaktionmuster. Auf einen Kommentar von C.H. (Namen gebe ich nur als Initialien wieder), der kritisch zum idea-Post Stellung bezieht,

C.H.: Das nach einem solchen Attentat zu schreiben und damit die Opfer zu instrumentalisieren, ist einfach ungeheuerlich.

folgen diese Antworten:

J.M.: Wieso ist das ungeheuerlich?Es ist die Wahrheit!Es St wichtig zu wissen,wo der Feind sitzt und was er im Schilde führt .Man hilft niemandem,wenn man die Augen vor der Wahrheit verschließt.Damit macht nur noch schlimmer und unerträglicher.
H.P.: Wenn wir jetzt nicht endlich bereit sind der Realität ins Auge zu schauen und uns weiterhin dieser Realität verweigern, dann werden wir in unserem schlimmsten Albtraum aufwachen. Der Kommentator [=Uwe Siemon-Netto] hat absolut Recht mit seiner Analyse……und die Anschläge werden weitergehen.
C.W.: Manche wollen die Wahrheit einfach nicht wahrnehmen
A.A.: Und belügen andere ständig wie der [C.H.] … Primitive Verräter unserer Kultur und Zivilisation,
Gegen muslimische Massen-Einwanderung, Asyl nur für Verfolgte gem.§16a GG: sehr seltsame Argumentation Herr H. Da spricht jemand die Wahrheit aus um derartige Anschläge in Zukunft zu verhindern und Sie haben nichts anderes zu tun als ihn dafür zu unterstellen er würde die Opfer instrumentalisieren. *kopfschüttel* […]

Auch hier Verdrängung all dessen, was nicht ins eigene Weltbild passt. Bei einigen der Facebook-Kommentatoren habe ich auf deren Profilseite geklickt, Bibelsprüche und AfD-Posts sprangen mir entgegen. idea bedient bewusst mit dem veröffentlichten Kommentar evangelikale Christinnen und Christen und den rechten Rand gleichermaßen, es geht um bewusste Polarisierung und Gewinnung von Reichweite. Dies ist eine bewusste Entscheidung, idea nutzt Facebook-Marketing zur Verbreitung dieses Beitrages von Uwe Siemon-Netto.
Natürlich kenne ich die Ausrichtung von idea, aber so die Terroranschläge zu instrumentalisieren ist eine Grenzüberschreitung.
Das eigene Selbstverständnis als „evangelische Nachrichtenagentur“ erläutert idea allerdings so :

„idea möchte dazu beitragen, der christlichen Botschaft in den Medien einen größeren Stellenwert einzuräumen. […] idea möchte dabei auch eine Brücke bauen zwischen Christen verschiedener Prägungen.“

Wenn das Ziel ist, der christlichen Botschaft Gehör zu verschaffen und Brücken zwischen Christen verschiedener Prägungen zu bauen, darf man nicht bewusst im rechten Sumpf fischen. Dem nach außen vorgetragene Selbstverständnis widerspricht es, solche Meinungsartikel zu posten.
#PrayforParis – der Hashtag sollte zum Gebet aufrufen, aber nicht zur Hetze, wie idea es mit seinem Artikel tut.
Übrigens, die bei idea erwähnte rheinische Oberkirchenrätin Barbara Rudolph hat zum Thema Islam-Mission Folgendes gebloggt – ich weiß nicht, ob Uwe Siemon-Netto das überhaupt gelesen hat.

„Was wir demnach heute nicht wollen, ist eine strategische Mission, bei der Menschen zum Objekt gemacht werden. Wir verfolgen nicht den Plan, Menschen nur zu begegnen, um sie zu Christen zu machen.
Wir möchten aber sehr wohl eine Zeugnisgemeinschaft sein, also erreichen, dass Christinnen und Christen ihren Glauben in Wort und Tat auch in einer Gesellschaft leben, in der religiöse Äußerungen nicht immer begrüßt werden. Wir wollen so leben, dass andere neugierig werden auf unseren Glauben.“

Andere neugierig machen auf unseren Glauben – das will die von idea kritisierte Oberkirchenrätin. Andere zum Glauben einladen, ist doch gerade das Ziel evangelikaler Christinnen und Christen. So wie idea allerdings den christlichen Glauben präsentiert, wird man nicht neugierig auf den christlichen Glauben, sondern abgeschreckt – außer man kommt vom rechten Rand.
Das kann nicht das Ziel von idea sein – oder doch?
PS: Ich twittere diesen Blogpost an @ideade und stelle ihn auch als Kommentar auf der idea-Facebook-Seite ein.

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14 Antworten zu “#PrayforParis rufen und gleichzeitig hetzen – @ideade: das geht nicht! (Update 19.11.2015 18:00 Uhr)”

  1. Klare und sehr deutliche Worte. Vielen Dank!
    Ich kann nur allen dazu raten, dieses Blatt weiter ausserordentlich kritisch zu beobachten und entsprechende Artikel laut und aufrecht zu kommentieren. Mißliebige oder kritische Kommentare werden dort übrigens seit einiger Zeit blockiert – ein Schachzug der Redaktion, denn setzt sich damit ja nicht dem Vorwurf aus, etwas zu löschen.
    So bitte ich Euch, Eure Stimme gegen Vereinfachungen, Polarisierungen, Angstmacherei, Instrumentalisierung und Radikalisierung zu erheben, sonst laufen auch bald besorgte Christen in den Reihen gewisser Spaziergänger mit.
    Und diskreditieren damit uns alle.

  2. Hallo Ralf, ich finde es sehr wohltuend, dass du dich an dieser Stelle so engagiertst, genau auf andere schaust, die auch für uns Christen sprechen wollen und dem an verschiedenen Stellen im Netz begegnest, und das mit großer inhalticher Klarheit. Vielen Dank!

    • Schliesse mich h.paul an, Danke – ich empfand schon einige Posts von idea damals bei CharlieHebdo ziemlich anmaßend, aber hatte keine Zeit für mehr, danke das du das jetzt gemacht hast.

  3. […] Das christliche Nachrichtenmagazin idea, das sich besonders an evangelikale Christen richtet, lässt sich einen rechtsradikalen Artikel aufdrücken und fischt damit augenscheinlich am rechten Rand. Der Artikel ist zwar mittlerweile vom Netz genommen, jedoch findet er sich nun auf der katholischen Seite kath.net wieder. https://theonet.de/2015/11/16/prayforparis-rufen-und-gleichzeitig-hetzen-ideade-das-geht-nicht/ […]

  4. wem hilft das beten? fangt endlich an zu denken!
    jeder einzelne von uns muss sich ändern, damit die welt sich ändern kann.
    ich kann nicht verstehen, dass die \“gläubigen\“ einen unsichtbaren gott verehren und eine sichtbare natur töten, ohne zu wissen, dass diese natur, die sie vernichten, dieser unsichtbare gott ist, den sie verehren.

  5. \“Wenn Muslime aufgrund der Reaktion auf den islamistischen Terror ausgegrenzt werden und sich vom demokratischen Staat abwenden, führt dies eben zu der vom so genannten Islamischen Staat (IS) gewünschten Radikalisierung. Wer dem IS nicht in die Hände spielen will, muss daher den muslimischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern die Hand ausstrecken.\“
    Da ist sie wieder, die vorauseilende falsche \“Soumission\“ – von unseren muslimischen Mitbürgern erwarten wir die Unterwerfung unter das Grundgesetz und die FDGO – das ist deren Bringschuld, das ist die Grundlage für das Zusammenleben hier. Diesen ersten Schritt können wir ihnen nicht abnehmen.
    Danach geht die Integration wie von selbst – wenn wir auf dem gleichen Boden stehen, können wir ihnen (und sie uns) die Hand reichen, auf gleicher Höhe.

  6. Danke für den Artikel. Ich bin aufgrund dieser rechten Phrasen im pseudochristlichen Gewand am Überlegen, ob es nicht wieder Zeit wäre, Bekenntnisschriften zu entwerfen wie in den 30ern um wieder zu klären, was christlich ist und was nicht.

  7. Ohne den Artikel selbst gelesen zu haben und großen Einblick in idea Strukuren zu haben, kann ich nur sagen, dass ich Ihre Schlussfolgerungen auf Basis dieser beiden Textabschnitten nicht nachvollziehen kann.
    Ihre direkte Schlussfolgerung auf den Missionsabschnitt ist prädikatenlogisch schlichtweg falsch. Ich kann in den zitierten Stellen auch keine direkt Schuldzuweisung bezüglich der Terroranschläge (was auch absoluter Quatsch wäre) sondern lediglich den Ärger über übertriebene Verharmlosung des Islams herauslesen. Diese wird übrigens genauso gewissenhaft betrieben wie die Verteufelung desselben! Meiner Menung nach schadet beides in gleichem Maße.
    Ohne weiter auf die menschliche Tendenz, auf einer beliebigen Seite vom Pferd zu fallen, eingehen zu wollen muss man sich doch ab und zu Vorwürfe eines \“entgegengesetzten Lagers\“ gefallen lassen, auch wenn sie wie oben arg ungeschickt formuliert sind. Das schmerzt natürlich um so mehr, wenn die andere Seite gerade ein \“gutes Argument\“ hat. Ob man eine solche Tragödie zur Untermauerung der eigenen Meinung verwenden sollte, steht natürlich auf einem ganz anderen Blatt.
    Weder verdammen noch gutreden des Islams helfen hier weiter, sondern lediglich seinen eigenen Standpunkt regelmäßig von konträrer Meinung hinterfragen zu lassen und dann entsprechend zu handeln. Dieser Aufforderung sollte sich jeder annehmen, ohne den Disputationspartner in irgendwelche Ecken zu drängen, in welchem Sie der idea leider nicht viel nachzustehen scheinen.
    P.S. Ich ärgere mich auch des öfteren über idea Artikel.

  8. […] Während im Spätsommer noch überschwänglich Flüchtlinge willkommen geheißen wurden, sehen wir jetzt viel stärker die Probleme. Zelte sind im Winter keine optimale Unterbringungsmöglichkeit und die lange Bearbeitungszeit der Anträge lässt Menschen viel zu lange im Unklaren über ihre Perspektive in Deutschland. Gleichzeitig ändert sich das politische Klima, rechte Parteien (oder der rechte Flügel in so genannten Volksparteien) machen Stimmung gegen Flüchtlinge. Kirche und Diakonie engagieren sich in der Flüchtlingsarbeit, Gemeinden öffnen sich, aber ebenso gibt es Menschen, die sich selber als Christen verstehen, und gegen Flüchtlinge wettern und rechte Parolen teilen. […]

  9. […] Die Tendenz in der Berichterstattung von idea ist bekannt, man darf und muss deshalb fragen, ob es richtig ist, dass die EKD idea bezuschusst, doch dies ist ein anderes Thema als der Umgang mit der AfD. Dass idea vor Veröffentlichung des Interviews eine Vorabmeldung lanciert, braucht man auch nicht zu mögen, ist aber eine gute Verkaufsstrategie. Um idea nicht die Deutungshoheit zu überlassen, hat Präses Rekowski umgehend mit einem Blogpost reagiert, in dem er rote Linien markiert, die Christenmenschen nicht überschreiten dürfen. […]

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