„Das nächste Mal machen wir es nur digital, dann kann uns kein Orkan behindern,“ so eine scherzhafte Anmerkung zum Sturmtief Sabine, das die Anreise zum Pastoralkolleg „Pastorale Identität in der #digitalenKirche“ in die Digital Church nach Aachen erschwert. Ganz praktisch werden wir im Kolleg ausprobieren, wie digitale Kirche funktionieren kann, welche Herausforderungen vor uns liegen und wie wir sie meistern. Das ist natürlich ein Experiment, ich bin gespannt, wie sich die Teilnehmenden darauf einlassen werden. Wie wird sich das Kolleg in Social Media abbilden? Was werden wir teilen? Was bleibt nur im Kolleg? In der Planung haben wir jedenfalls ausreichend Zeit eingeplant, um in den sozialen Netzen präsent zu sein.
Unser Programm
Online und offline lassen sich nicht mehr trennen, auch der Gemeindealltag wird zunehmend digitaler. Durch die Auswahl von Kommunikationsmitteln – ob Gemeindebrief oder Instagram – bestimme ich auch Zielgruppen. Was heißt das für mein Selbstverständnis? Welches Auftreten entspricht meiner eigenen pastoralen Identität und dem kirchlichen Dienstauftrag? Ein zentrales Thema des Kollegs ist dabei das Verhältnis von Nähe und Distanz: Wie kann ich als Pfarrerin oder Pfarrer persönlich mit Menschen kommunizieren, ohne allzu privat zu werden? Es geht um Selbstbegrenzung und Fokussierung: Welche Angebote will ich wann für wen warum machen? Wann wechsele ich besser von Online-Kommunikation zur Face-to-face-Begegnung und vice versa? Wie kann ich selbst bestimmen, welcher Plattform ich Daten anvertraue und welche Daten besser privat bleiben? Der Tagungsort ist die „Digital Church“ in Aachen, eine ehemalige Kirche, die nun ein digitaler Hub für Unternehmen, Start-ups und Initiativen der Zivilgesellschaft ist. In dieser Umgebung werden wir Gespräche und Begegnungen mit Menschen haben, die aktiv die Digitalisierung gestalten. Reverend Lawrence T. Richardson, der als Gemeindepfarrer der amerikanischen UCC zugleich Online-Pastor ist, wird seine Erfahrungen mit uns teilen. Zielgruppe des Kollegs sind sowohl Einsteigerinnen und Einsteiger, die überlegen, in soziale Netze zu gehen, als auch Digital Immigrants und Digital Natives. Voraussetzung sind Neugierde und die Bereitschaft, sich mit Neuem auseinanderzusetzen, sowie das Mitbringen von Smartphone, Tablet und Notebook. – so heißt es in der Ausschreibung des Kollegs.
Das Etherpad Unser Arbeitsmittel
Für das Kolleg habe ich ein Etherpad eingerichtet, damit arbeiten wir im Kolleg. Damit lässt sich auch für andere verfolgen, was wir gerade tun und welche Zwischenergebnisse wir haben. Bevor wir mit dem Pad starten, müssen wir noch das Einverständnis der Teilnehmenden einholen. Das ist der erste Punkt, der als Aufgabe bereits im Pad steht. (Sollte das Pad nach Meinung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer lieber nur privat sein, lösche ich das unten eingebundende Pad und richte ein neues nur privates ein.)
Nun hoffe ich, dass es losgeht – trotz des Sturmtiefs Sabine.