Digitale Kollekte als QR-Code oder mit digitalem Klingelbeutel?

In unserer sich stetig digitalisierenden Gesellschaft verändern sich auch unsere Zahlungsgewohnheiten. Immer weniger Menschen tragen Bargeld bei sich. Häufig vergessen Menschen, sich für den Kirchgang Bargeld einzustecken oder wissen gar nicht, dass meistens noch Münzen oder Scheine notwendig sind, um sich an der Kollekte zu beteiligen. Eine digitale Kollekte über einen QR-Code oder mit digitalem Klingelbeutel kann Abhilfe schaffen.

Traditionell sind Kollekten ein integraler Bestandteil des Gottesdienstes. Während der Liturgie wird der Klingelbeutel von Hand zu Hand durch die Reihen gereicht und die Gottesdienstbesucher geben ihre Gaben in Form von Münzen und Geldscheinen. Zum Ende des Gottesdienstes wird oft am Ausgang eine zweite Kollekte gesammelt. Mit dem Aufkommen digitaler Bezahlmethoden wandelt sich auch das Spendenverhalten. Es gibt zwei Lösungen, um diesen Wandel bei den Zahlungsgewohnheiten zu begleiten: der digitale Klingelbeutel und die Online-Kollekte via QR-Code. Beide Ansätze versprechen, das Spenden und Kollekten einfacher und zeitgemäßer zu gestalten, aber wie unterscheiden sie sich genau? In diesem Artikel werden diese beiden bargeldlosen Kollektenmethoden genauer betrachtet und gegenübergestellt, um ihre Vor- und Nachteile aufzuzeigen. Andere Länder sind durch schon weiter bei dem Thema, wie dieses Beispiel von 2016 aus Schweden zeigt, auch in der Schweiz scheint die Kollekte via QR-Code normal zu sein.

Digitaler Klingelbeutel

Digitaler Klingelbeutel (Pressefoto)

Bereits im Sommer 2018 wurde in Berlin ein Prototyp des sogenannten digitalen Klingelbeutels vorgestellt. Dieser ermöglicht es den Kirchgänger*innen, während des Gottesdienstes entweder traditionell mit Bargeld oder modern mit Kredit- oder EC-Karte zu spenden. Die Technologie ist direkt in den Griff des Klingelbeutels integriert, und der Vorgang ist einfach und bequem. Darüber hinaus ist das Gerät äußerlich kaum von einem herkömmlichen Klingelbeutel zu unterscheiden, um die traditionelle Praxis des Spendensammlens während des Gottesdienstes zu erhalten.

Aber die Einführung eines digitalen Klingelbeutels ist nicht ohne Kosten. Es fallen Anschaffungskosten für die notwendige Technologie an, und das Gerät benötigt eine stetige Internetverbindung über WLAN, um funktionieren zu können.

Die Bezahltechnik und ein Akku sind unauffällig in den Griff des ansonsten traditionell anmutenden Klingelbeutels integriert. Durch diese Verbindung von Tradition und Moderne bleibt das liturgisch wichtige Kollektesammeln als Bestandteil des Gottesdienstes unverändert erhalten. Der Klingelbeutel kann wie bisher durch die Gemeinde gereicht werden.

Der gewünschte Spendenbetrag (zwischen 1 und 50 Euro) wird am Klingelbeutel eingestellt, indem man den Knopf am unteren Ende des Griffs dreht. Ein kurzes Drücken auf den Drehknopf bestätigt den ausgewählten Betrag. Dann legt man seine Karte auf das Display und ein kurzer Piepton bestätigt die Transaktion – ganz ohne PIN-Eingabe.

Unterstützte Bezahlsysteme

Der digitale Klingelbeutel ist für alle derzeit verfügbaren NFC-fähigen Karten wie Girocard oder Kreditkarte sowie elektronische Geräte mit dieser Funktion wie Smartphone oder Smartwatch geeignet. Eine Spendenbescheinigung gibt es nicht, stattdessen kann man dem Finanzamt den Kontoauszug mit der Buchung vorlegen, bei Spenden unter 300 € ist dies ausreichend.

Voraussetzungen und Kosten

Entwickelt wurde der digitale Klingelbeutel von der Evangelischen Landeskirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO). Er wird nun durch den Dienstleister digital.wolff vertrieben, der neben dem digitalen Klingelbeutel auch digitale Spendensäulen anbietet.

Diese Geräte basieren auf dem Betriebssystem Raspberry PI Zero mit Linux 4.13 und benötigen eine Internetverbindung für den Betrieb. Bei den digitalen Klingelbeuteln ist dies eine WLAN-Verbindung und keine Mobilfunkverbindung, da die Kirchengebäude mit ihren massiven Mauern den Mobilfunk von außen stellenweise unterbrechen könnten. Sowohl für den digitalen Klingelbeutel als auch für die digitale Spendensäule fallen Kosten für die Anschaffung der Technik an. Die Investition für eine Spendensäule rentiert sich jedoch meist bereits nach einem Jahr laut digital.wolff, denn die durchschnittliche Spende beträgt 11,72 € und die durchschnittlichen monatlichen Spenden pro Säule liegen bei 767 €.

Digitale Kollekte via QR-Code und Website

Digitale Kollekten gewannen, insbesondere im Rahmen von Online-Gottesdiensten, zunehmend während der Corona-Pandemie, als keine oder kaum Präsenzgottesdienste stattfanden, an Bedeutung. Bei digitalen Gottesdiensten wurde entweder ein Link zu einer Website oder ein QR-Code angezeigt, der zu einer Spendenwebseite führte. Dennoch zeigte die ReTeOG2-Studie, dass nur 13 Prozent aller Teilnehmenden eines digitalen Gottesdienstes sich an einer digitalen Kollekte beteiligen. Es besteht also erhebliches Potenzial, die Akzeptanz und Nutzung digitaler Spendenmöglichkeiten und Kollekten bei Online-Gottesdiensten zu erhöhen.

Weil bargeldlose Zahlungen immer mehr zur Norm werden und immer weniger Menschen Bargeld bei sich tragen, besteht die Notwendigkeit, dass die Kirche auch für Präsenzgottesdienste ihre Kollekte entsprechend anpasst, dies kann über QR-Codes umgesetzt werden.

Einfach und kostengünstig: QR-Codes

Kollekte via QR-Code in der Schweiz
Kollekte via QR-Code in der Schweiz

QR-Codes bieten eine einfache und kostengünstige Lösung für digitale Spenden. Sie benötigen keine teure Hardware und können schnell und einfach eingeführt werden. QR-Codes können auf der Webseite einer Gemeinde, im Programmblatt von Hochzeiten oder Konfirmationen oder sogar im Gesangbuch eingefügt werden.

Das KD-Spendentool ist ein Beispiel für ein System, das digitale Spenden über QR-Codes ermöglicht. Die Einrichtung des Tools kostet einmalig nur 50 Euro. Ab diesem Zeitpunkt fallen keine weiteren Gebühren für die Nutzung an und Spender*innen können direkt auf der Webseite der Gemeinde spenden, ohne dass zusätzliche Tools oder Online-Banking-Zugänge benötigt werden. Dabei sind alle gängigen Zahlungsarten wie Lastschrift, Kreditkarte und Paypal möglich. Außerdem kann über einen QR-Code das mobile Spenden über Handy angeboten werden. Ein weiterer Vorteil digitaler Kollekten: Die Spenden sind oft höher als bei Bargeldspenden, und für digitale Spenden kann eine Spendenbescheinigung ausgestellt werden.

KD-onlineSpende – Ein Portal für digitales Spenden

KD-onlineSpende ist ein Online-Portal, das als Brücke zwischen Spendern und Spendenorganisationen dient. Das Portal erlaubt es Organisationen, Online-Spenden für sich oder für gemeinnützige Projekte zu sammeln.

Mit KD-onlineSpende können Projekte auch in den sozialen Medien geteilt werden, so kann man mit nur wenig Aufwand und in kurzer Zeit eine Vielzahl an Spender*innen erreichen. Dabei ist es nicht notwendig, technisches Know-how zu haben. Es kann auf einfach eine Spendenseite über das Tool erstellt werden. Außerdem ist es möglich, das Spendentool in die eigene Webseite einzubetten. Mit nur wenigen Schritten lässt sich ein individualisierter Spendenbutton auf der Webseite integrieren, was die Zugänglichkeit für Spender*innen erhöht und die Reichweite der Spendenaktionen maximiert.

Schließlich, um das Potenzial der digitalen Kollekten voll auszuschöpfen, kann der QR-Code sogar am Opferstock in der Kirche angebracht werden. Damit haben nicht nur die Gottesdienstbesucher*innen, sondern auch alle Kirchenbesucher*innen die Möglichkeit, bequem per Handy zu spenden. Dies erweitert den traditionellen Rahmen der Kollekten und macht das Spenden so flexibel und zeitgemäß wie nie zuvor.

Insgesamt eröffnen digitale Kollekten und die Nutzung von QR-Codes für Spenden neue Möglichkeiten und bieten sowohl den Spender*innen als auch den Spendenorganisationen erhebliche Vorteile. In einer Zeit, in der das bargeldlose Bezahlen immer mehr zur Norm wird, sind diese digitalen Lösungen nicht nur eine Option, sondern eine Notwendigkeit, um den Wandel in der Gesellschaft widerzuspiegeln und den Anforderungen der modernen Welt gerecht zu werden.

Digitale Kollekten: Der digitale Klingelbeutel vs. Online-Spenden via QR-Code

Beide Methoden haben ihre eigene Vorteile. Der digitale Klingelbeutel bietet ein modernes, nahtloses Spenden-Erlebnis während des Gottesdienstes, erfordert aber eine Investition in die Hardware, außerdem muss WLAN in der Kirche vorhanden sein. Er erlaubt auch verschiedene digitale Payment-Methoden.

Im Gegensatz zum digitalen Klingelbeutel ist das Online-Spenden über QR-Codes eine einfache und kosteneffektive Möglichkeit, Spenden oder Kollekten digital zu sammeln. Ein QR-Code, der auf Programmheften, am Opferstock oder sogar im Gesangbuch abgedruckt werden kann, leitet Spender*innen auf eine Webseite, auf der sie schnell und einfach eine Spende leisten können. Es fallen keine hohen Anschaffungskosten an, und Spender*innen können ihre eigenen Smartphones nutzen, was die Barriere für die Teilnahme senkt.

Das Spendentool KD-onlineSpende der KD-Bank nutzt genau diese Methode und bietet dabei eine hohe Reichweite, einfache Handhabung und volle Transparenz. Die einmaligen Kosten für die Einrichtung dieses Tools sind mit 50 Euro überschaubar, und der Betrieb ist kostenlos. Damit ist das Online-Spenden über QR-Codes eine kosteneffektive Lösung, die in jede Kirchengemeinde integriert werden kann.

Das Online-Spenden über QR-Codes ist daher eine einfache und kostengünstige Lösung, die leicht an verschiedenste Umgebungen angepasst werden kann. Sie kann außerdem für Online-Gottesdienste eingesetzt werden und erlaubt das Ausstellen von Spendenbescheinigungen. Allerdings ist für mobiles Payment ein Handy notwendig.


Web-Tutorials zur KD-onlineSpende

Tutorial zur Online-Spende der KD-Bank auf kirchendigital.de.

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