Heute beginnt die rheinische Landessynode 2013 in Bad Neuenahr. Nach sechs Jahren Pause bin ich wieder dabei. Was hat sich in der Online-Berichterstattung getan? Was ist gleich geblieben? Was hat sich verändert?
Meine erste Landessynode in der Online-Redaktion war 1999. Zwischen Weihnachten und Neujahr war ich noch in den Fachhandel gestürzt. Für rund 800 Mark hatte ich eine Digitalkamera erstanden, die auf Disketten die Fotos speicherte. High-Tech damals. Foto machen, Diskette aus der Kamera raus, rein in den PC und per FTP auf die Website. Unglaublich schnell war das damals. Wir hatten urspünglich geplant, die Filme schnell ins Fotolabor zu fahren und dann zu digitalisieren. Größtes Problem wäre das Wochenende gewesen, denn da waren die Fotogeschäfte zu. Nur Text am Wochenende? Damals Realität, heute undenkbar. Die Disketten-Digital-Kamera brachte eine erhebliche Beschleunigung.
Einen Fotoservice für Gemeindebriefe konnten wir damit noch nicht anbieten, denn bei einer 1,4 MB Diskette war die Auflösung natürlich nur fürs Web ausreichend, der folgte erst später.
Relativ bald kamen Videos dazu. Pfingsten 2001 übertrug die EKiR erstmalig einen Gottesdienst übers Internet. Briefmarkengroß war das Bild, als Encoder diente ein Windows-NT-Rechner, der zum Upload zwei Video-Kanäle bündelte. Video-Übertragung war überall möglich, wo es einen ISDN-Anschluss gab. Zum Einsatz kam diese Technik dann im Januar 2002 auf der Synode.
2003 wählte die Landessynode Nikolaus Schneider zum Präses als Nachfolger von Manfred Kock. Erstmalig wurde die Wahl eines Leitenden Geistlichen im Web gestreamt. Als Technik kam ein angemieteter Real-Server zum Einsatz. Optimiert zum Abruf in Modem-Qualität. Kleine Tücke der Technik: Der Real-Server verwendete Port 4040 – dieser Port war zunächst im Landeskirchenamt gesperrt, wo Mitarbeitende die Präses-Wahl über eine Beamer verfolgen konnten.
Auch in anderen Landeskirchen ist Video-Live-Übertragung inzwischen üblich. Daher ist es nur selbstverständlich, dass auf Wahlsynode 2013 wieder Video-Streaming zum Einsatz kommt. Diesmal stehen zwei Kandidatinnen und ein Kandidat für die Wahl von Präses Nikolaus Schneider bereit. Selbstverständlich wird ihre Vorstellung vor der Synode übertragen, ebenso die Wahl. Nicht mehr in Modem-Qualität auf Briefmarkengröße, sondern Fullscreen und in HD.
Da ein Video-Team auf der Synode bereitsteht, werden auch Audios und On-Demand-Videos angeboten werden. Neu ist der gezielte Einsatz von Social Media. Auf der Facebook-Fanpage der EKiR gibt es eine Synode-App und den Link zur Gruppe Landessynode . Wer bei Facebook angemeldet ist, kann hier rund um die Synode mitdiskutieren. Auch ein Twitter-Hash-Tag wurde vorab publiziert:
[tweet https://twitter.com/ekir_de/status/287604067629416450 align=’center‘]
Die ersten Twitter-Pictures und Facebook-Alben stehen schon online, bevor die Synode noch begonnen hat. Handy-Fotos werden zu #LS2013 auf Twitter und Facebook geteilt. Disketten-Fotos kennt heute niemand mehr. Und wer wissen will, wer am Donnerstag zum neuen oder zur neuen Präses gewählt wird, kann dies nicht nur per Video, sondern auch per Twitter-Stream verfolgen.
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Nachtrag: Am Mittwoch (9.1.) werden wir mit einem Live-Stream von der Vorstellung der beiden Kandidatinnen und des Kandiaten für das Präses-Amt ab 10:30 Uhr berichten, am Donnerstag ab 9.30 Uhr werden wir die Wahl streamen.
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2 Antworten zu “Vom Diskettenfoto zum Twitterstream”
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