Dies sind Momentaufnahmen, eine ausführliche Analyse muss folgen. Aber damit frische Eindrücke nicht verfliegen, hier eine erste Zusammenstellung.
Vorweg, Kirchentag ohne Social Media kann ich mir nicht mehr vorstellen. Plattformen mögen sich ändern (wer mag prognostizieren, wie wir in zwei Jahren Social Networks nutzen und welche Netzwerke vorne liegen?), aber ein Kirchentag, der auf Mitmachen ausgelegt ist, braucht Social Media.Und das Schöne ist: Der Kirchentag ist groß genug, so dass Interaktionen gelingen und hinreichend User Generated Content produziert wird. Ein Mädchen stellte uns eine Frage zu einer Band, die am Abend der Begegnung gespielt hatte, wir posteten diese auf Facebook, binnen kürzester Zeit kamen die Antworten. Auch die Bitte, Fotos einzusenden, war erfolgreich, wir spielten sie nicht nur auf unserem Bildblog aus, sondern konnten sie auch als Aufmacher bei Facebook verwenden.
Interessant ist auch das Nutzungsverhalten, am Tag der Anreise und am Tag der Abreise war die Interaktion auf unseren Facebook-Seiten besonders groß. Die ersten sechs Kommentare auf den Post zum Schlussgottesdienst kamen z.B. vom mobilen Endgeräten, also von Gottesdienstbesuchern auf dem Rückweg vom Schlussgottesdienst oder der Heimreise vom Kirchentag mit Bus und Bahn.
Während des Schlussgottesdienstes twitterten wir die Predigt und die Schlussworte, bemerkenswert still blieb jedoch der Twitterstream unter dem Hashtag #DEKT während des Gottesdienstes. Eine Twittererin brachte es auf den Punkt, die Atmosphäre des Gottesdienstes sei so dicht, da könne sie nicht twittern, sondern wolle sich ganz auf den Gottesdienst einlassen.
https://twitter.com/KircheHeide/status/330959723572645889
Social Media und das bewusste Erleben von Präsenzveranstaltungen schließen sich nicht aus, sondern ergänzen sich.
Twitter ist ein schnelles Informationsmedium, der Kirchentag brachte es mehrfach unter die TOP 3 der deutschen Twitter-Trends. Dabei ist das Social Web durchaus ein kongruentes Abbild anderer Medien, eine eine Umfeld-Tagcloud zu „Kirchentag“ lieferte auch „Käßmann“, „Merkel“, „Steinbrück“ und am Samstag auch „kirchliches Streikrecht“. In den Tagclouds gab es auch Verschiebungen an den einzelnen Kirchentagstagen. Um feinere Akzentuierungen aus dem Social Web wahrnehmen zu können – hier kann es durchaus noch andere Schwerpunkte geben – braucht es noch eine detaillierte Auswertung. In der Zukunft wird es ohne Social Media Monitoring nicht mehr gehen.
Erstmalig wurden Tumblr-Blogs eingesetzt, das Hauptblog erreichbar unter socialmedia.kirchentag.de, das verschiedene Blogs vernetzte. 17 Studierende der Macromedia-Hochschule bloggten unter eigenem Namen auf einem eigenen Tumblr-Blog, deren Inhalte wurden ausgewählt und im Hauptblog reblogged. Diese Struktur hat sich in meiner Sicht bewährt, Workflows lassen sich noch justieren, hier sind hinreichend Ressourcen im Desk einzuplanen.
Inhalte aus socialmedia.kirchentag.de sind frei zugänglich. Da die Zahl der Tumblr-Nutzer in Deutschland (noch) nicht so groß ist wie bei Twitter und Facebook, wurden relativ wenige Inhalte von anderen Nutzern rebloggend oder favorisiert. Um die Interaktion zu erhöhen, schalteten wir eine Disqus-Kommentar-Funktion frei, dies geschah aus Ressourcengründen jedoch erst gegen Ende des Kirchentages. Die User-Interaktion auf dem Tumblr-Blog socialmedia.kirchentag.de ist daher noch ausbaufähig. Da aber Tumblr – folgt man den Trends aus den USA – sich gerade unter jüngeren Menschen schnell verbreitet, scheint hier eine gute Grundlage für den Stuttgarter Kirchentag 2015 gelegt zu sein.
Auch von den Möglichenkeiten, Texte zu verfassen, Zitate online zu stellen, Audios und Videos upzuloaden und Links zu kommentieren und z.B. Tweets einzubetten, hat sich Tumblr als Plattform bewährt. Alles mit einfachen Mitteln und sehr geringem Schulungsbedarf.
Erstmalig gab es ein Social Media Team in der Kirchentagsredaktion. Das war ein großer Schritt. Man dann für #DEKT Stuttgart 2015 darauf aufbauen, denn Kirchentag und Social Media: Das passt.
PS: Diesen Blogpost habe ich im Zug geschrieben, bei schlechter Netzabdeckung ließen sich keine Statistik-Grafiken hochladen. Das werde ich nachholen und ebenso noch mehr Links setzen. Dann werde ich auch ein Blogpost vom Kierchentags-Schal-Tumblr einbetten, auf das ich hier verweise, seht einfach rein, die Schals sind einfach cool: http://dekt-schal.tumblr.com/
2 Antworten zu “#DEKT und Social Media: Es passt”
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[…] Das Mitmachweb funktioniert, dies zeigt das Beispiel vom Ökumenischen Kirchentag in Voerde. Der Deutsche Evangelische Kirchentag hat vorgelegt, die Erfahrungen lassen sich aber auch auf die regionale bzw. gemeindliche Ebene übertragen. […]