Aus dem Vorwort:
„Hello World“ – so lautet die Überschrift, die WordPress automatisch dem ersten Blogbeitrag vergibt. So habe ich vor gut einem Jahr auch mein Blog gestartet. Im Februar 2012 war ich wieder ins Düsseldorfer Landeskirchenamt als Internetbeauftragter der Rheinischen Kirche zurückgekehrt.
Fünf Jahre lang durfte ich Erfahrungen als Leiter der EKD-Internetarbeit und als Pastor bei evangelisch.de sammeln, die ich nun gerne im Rheinland einbringe.
Social Media heißt gegenwärtig die große Herausforderung auch für die Kirche. Online-Kommunikation ist keine Einbahnstraße, sondern geschieht in einem Netzwerk. Im Blog habe ich meine Arbeit als Internetbeauftragter reflektiert und mich vor allem über die zahlreichen Kommentare gefreut, die mir wichtiges Feedback gegeben haben. Das Internet verändert sich schnell. %Bis zum letzten Jahr stiegen die Nutzerzahlen von Facebook auch in Deutschland kontinuierlich, zu Jahresbeginn 2013 trat erstmalig eine Sättigung ein.
Wenn man nicht netzaffin ist – oder sich beruflich mit dem Internet beschäftigen darf – kann es schwerfallen, mit den neuen Entwicklungen Schritt zu halten. Man kann dann leicht zum Getriebenen werden und abblocken – so wie die Pfarrerinnen und Pfarrer, die zwar Facebook nutzen, um ihre Konfirmandinnen und Konfirmanden online zu erreichen, aber selber ohne Profilfoto in Mark Zuckerbergs sozialem Netzwerk agieren und sich so hinter der Maske eines Standardprofilbildes verstecken.
Auf der anderen Seite findet sich auch ein unreflektierter Enthusiasmus dem Internet gegenüber, so feierte eine hessische Kirchengemeinde ein Online-Abendmahl. Für andere ist das Internet ein Ort, wo sie ihren Glauben leben, es gibt Chatandachten und Gottesdienste auf Facebook.
Ist ein eigenes kirchliches Datenschutzrecht sinnvoll? Was bedeutet Open Content für das Urheberrecht? Verändern sich auch Organisationstrukturen durch Social Media?
Anders als im Rundfunk hat die Kirche im Internet keine Drittsenderechte, sondern sie bewegt sich auf dem digitalen Marktplatz und ist ein Sinnstifter unter anderen. Wie kann sich die Kirche in sozialen Netzwerken engagieren, wenn die Netzcommunity stark atheistisch geprägt ist? Wie ändern sich Kommunikationsstrukturen?
Gerade Social-Media-Aktivitäten leben von persönlicher Kommunikation, also von Christinnen und Christen, die in sozialen Netzen mit ihrem Glauben präsent sind.
Als Jesus seine Jüngern beauftragte, in alle Welt zu gehen und das Evangelium zu verkünden, gab es das Internet nicht, heute würde er wahrscheinlich seinen Jüngerinnen und Jüngern auch sagen: @ChristInnen: Gehet in die sozialen Netze!
Lohnt es sich, ein Buch zu veröffentlichen, wenn alle Texte als Blogposts bereits online sind? Es geht mir nicht um die große Auflage, sondern darum, die Gedanken und Anregungen auch als Print-Produkt festzuhalten, denn Online-Quellen haben im Gegensatz zu Büchern eine sehr unterschiedliches und unbestimmtes Haltbarkeitsdatum.
Produktinformation
Taschenbuch: 192 Seiten
Verlag: Books on Demand; Auflage: 1 (29. April 2013)
ISBN-10: 3732237095
ISBN-13: 978-3732237098
Preis: EUR 11,95
Bestelllink: http://www.amazon.de/ChristInnen-Gehet-die-sozialen-Netze/dp/3732237095/
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Das Buch enthält ausgewählte Blogposts von Theonet.de von Februar 2012 bis Februar 2013